Die Ackerperle Volksschule Mondsee in Oberösterreich
Die Schüler*innen der Volksschule Mondsee beim Ackern im Schulgarten. Volksschule Mondsee
An der Volksschule Mondsee steht ein sozial-wirksamer Unterricht im Vordergrund. Neben der Vermittlung der Inhalte des österreichischen Lehrplans wird hier besonders auf Bewegung, Natur und die Freude am Entdecken geachtet. Soziale Kompetenzen und eine Methodenvielfalt sind wichtige Anliegen der Unterrichtsarbeit.
Da die Volksschule Mondsee das Programm GemüseAckerdemie besonders gut in ihren Schulbetrieb integriert, gehört sie zu unseren „Acker Perlen“. Für diese Rubrik haben wir im Rahmen unserer Wirkungsanalyse Schulleitungen, Lehrer*innen und Schüler*innen von AckerSchulen interviewt, die sich durch außerordentliche Schulkonzepte auszeichnen.
„Der eigene Schulgarten als Lernort geht mit unseren Vorstellungen von Schule gut zusammen. Mit zwei Klassen sind wir ursprünglich gestartet, mittlerweile sind fast alle unsere Klassen beim Ackern dabei“, erzählt Astrid Brandstötter, eine Lehrerin an der Volkschule Mondsee in Oberösterreich. Vor zwei Jahren hat sie das Projekt der GemüseAckerdemie an die Volksschule gebracht. Mit großer Zufriedenheit blickt sie heute auf die gemeinsame Ackerzeit zurück.
Finanzielle Unterstützung für den Schulgarten hat die Volksschule Mondsee in den ersten beiden Jahren durch das Projekt GABEL im Rahmen der EU-Interreg Förderung erhalten. Auch die Gemeinde Mondsee unterstützt mit finanziellen Mitteln und intern haben alle angepackt, um den eigenen Schulgarten zu realisieren. Schulwart „Harry“ hat den Kindern sogar eine kleine Garderobe gebaut, damit sie ihre Ackerkleidung verstauen können.
Mit Herz, Kopf, Hand und Gaumen sind die Kinder der Volksschule von der ersten Bepflanzung bis hin zur letzten Ernte tatkräftig am Ackern. Sie lernen, wie lange ein Beet sein muss, wie die Fläche des Schulgartens bestmöglich genutzt werden kann oder aber was es benötigt, um den Boden für den Winter vorzubereiten. Astrid erzählt uns, dass die Kinder mit Begeisterung graben, jäten, gießen oder mulchen. „Denn das eigene Gemüse dann wachsen zu sehen macht stolz und auf eine reichhaltige Ernte freut sich die ganze Volksschule“, sagt sie.
„Vom Radieschen bis zum Palmkohl ist alles dabei, was uns gesund und munter hält. Wir bauen auch alte Gemüsesorten an, die in Vergessenheit geraten sind. Die Kinder lernen diese von klein bis groß kennen, nicht nur durch den Anbau und die Ernte, sondern auch durch den Geschmack“, ergänzt Astrid weiter. Dabei entsteht ein Bewusstsein für Vielfalt und Varianz. „Meine Schüler*innen sehen, dass eine Karotte auch zwei oder drei Beine haben kann und trotzdem sehr gut schmeckt. Das ist total wichtig, denn oft wird durch die standardisierten Formen, die wir im Supermarkt finden, ein ganz falsches Bild von Gemüse vermittelt“, kritisiert sie.
Abschließend meint die Ackerlehrerin: „Durch den Anbau und die Pflege des Gemüses sowie die selbstständige Vermarktung der Ernte lernen die Kinder und Jugendlichen landwirtschaftliches Basiswissen, entwickeln ein Verständnis für gesunde Ernährung und erfahren, wie Naturzusammenhänge wirken. Davon sind wir überzeugt und freuen uns auf viele weitere erfolgreiche Ackerjahre.“