Freiwillige vor! Saisonauftakt für unsere ehrenamtlichen AckerCoach*innen in Leipzig
Auch eisige Temperaturen konnten die AckerCoach*innen und Agrarexperten Jan nicht davon abhalten, in Leipzig in die Saison zu starten. Acker e. V.
Bei Sonnenschein und Vogelgezwitscher geht jede*r gerne in den Garten. Bei Schnee und Minusgraden? Kommen die Harten in den Garten – und die mit einem großen Herz für Acker. Mit dabei: Unser Agrarexperte Jan, der die neuen AckerCoach*innen mit Gemüsewissen und Anbautipps fit für die Arbeit an den Lernorten macht.
Nicht nur hier in Leipzig, sondern an vielen Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereiten sich gerade hunderte erfahrene und neue AckerCoach*innen auf die kommende Saison vor. Als Ehrenamtliche bei Acker begleiten sie Kinder mit Herz und Spaten durch das AckerJahr und vermitteln dabei an den Lernorten praktisches Wissen rund um den Gemüseanbau.
Jan, muss man Gemüseprofi sein, um AckerCoach zu werden? Was ist dafür wichtig?
„Wichtig sind Enthusiasmus und Motivation. Motivation, einerseits selbst etwas zu lernen und andererseits die eigene Begeisterung zu teilen. Das Schöne am Gemüseanbau ist, dass man unglaublich viel aus dem lernt, was auf dem Beet passiert oder was auch mal nicht funktioniert. Wenn zum Beispiel Vögel kommen und mein Gemüse essen, dann lerne ich auch etwas über die Natur.“
In unseren vielfach ausgezeichneten Bildungsprogrammen wollen wir Kinder begeistern, das natürliche Wachstum von Lebensmitteln zu erleben – mit den eigenen Händen in der Erde. Dabei unterstützen uns die AckerCoach*innen.
Für den Einsatz auf dem Acker bereiten wir unsere Ehrenamtlichen umfassend vor und begleiten sie kontinuierlich. Neben einer Lernplattform voller AckerWissen bieten wir vor und während der Saison kostenlose digitale Schulungen und Workshops vor Ort an. In den Schulungen lernen AckerCoach*innen unter anderem unsere Bildungsprogramme, unsere Didaktik und Methoden auf dem Acker sowie unsere Anbauplanung kennen.
Was habt ihr bei diesem Workshop auf dem Acker gemacht, Jan?
„Wir haben uns heute angeschaut, wie man gut in die Saison startet: Was sind grundlegende Techniken, um den Acker vorzubereiten? Wie wird gesät? Wie wird gepflanzt? Anschließend haben wir uns bei einer Tasse Tee im Warmen über gute Zusammenarbeit mit den Schulen und Kitas ausgetauscht.“
Auf und um unsere Äcker herum wächst nicht nur Wissen, sondern auch Gemeinschaft. Dieses Jahr ackern wir an über 1.700 Lernorten, das ist ein neuer Rekord und wäre unmöglich ohne Kontinuität, Mut und viele #dreckigeHände. Deshalb ein großes Möhrci an alle AckerCoach*innen, die uns unterstützen, und ein großes Hallo an alle Neuen im Team!
Sarah, du bist neu im Team. Schön, dass du dabei bist. Was hat dich zu Acker gebracht?
„Ich habe selbst eine Gemüsegärtnerei. Für mich war es schon immer ein persönliches Anliegen, dieses Gärtnerwissen oder Themen wie Ernährung und Nachhaltigkeit an Kinder weiterzugeben. Da passt Acker einfach perfekt! Und jetzt freue ich mich darauf, gemeinsam mit den Kindern zu gärtnern.“
Julia und Uta, ihr seid schon länger AckerCoachinnen und habt schon viel auf dem Acker erlebt. Was ist wichtig für die Arbeit auf dem Acker?
Uta: „Verbündet euch mit den Lehrer*innen. Macht mit ihnen einen guten Plan, wie ihr das gemeinsam machen könnt. Die Lehrer müssen das Feuer, was wir haben, weitertragen.“
Julia: „Ganz wichtig ist auch, dass man alle Menschen, egal ob groß oder klein, da abholt, wo sie gerade sind. Die Wissensstände sind sehr verschieden. Ich bin viel im ländlichen Raum unterwegs und da könnte man denken, die wissen ja Bescheid. Aber da liegt man ganz oft falsch. Auch Kinder vom Land wissen nicht mehr, wie eine Karotte eigentlich wächst. Man muss immer erst schauen, wo steht jemand und dann kann man von dort Stück für Stück neues Wissen einstreuen. Ohne die Leute mit riesigen Mengen an Informationen zu überfordern.“
Uta: „Genau, ganz wichtig: Wir müssen die Menschen ernst nehmen. Und man darf das Staunen nicht verlieren.“
Jan, hast du noch einen Tipp für die Neuen im Team?
„Einfach machen! Gerade mit Kindern nicht zu komplex anfangen. Denn die vielen kleinen Dinge auf und um den Acker sorgen schon für große Begeisterung."