Ein Platz an der Sonne: So bereitest du Beet und Balkon auf den August vor
Wenn’s nicht gerade vom Himmel gießt, musst du im August nachhelfen – deine Pflanzen werden’s dir danken! © Foto: Katharina Kühnel
Mach den August zum Wowgust: Mit der richtigen Pflege verwandeln deine Pflanzen das Sonnenlicht in saftiges Gemüse! Hier erfährst du, was du für deinen Gemüsegarten oder -balkon tun kannst, wenn es ständig oder überhaupt nicht regnet, wie du Sonnenbrand bei Pflanzen erkennst und behandelst und wie du Endivien vereinzelst.
Tomaten solltest du weiterhin ausgeizen und wie alle anderen Kletterpflanzen an Rankhilfen binden – besonders, wenn starker Wind angekündigt ist. Welche Gemüsearten du im August säen und ernten kannst, erfährst du in unserem Aussaat- und Ernteartikel.
Für eine reichhaltige Tomatenernte solltest du weiterhin Geiztriebe ausgeizen. Lena Giovanazzi
So pflegst du Garten und Balkon bei extremem Wetter
Dürre oder drei Tage Regenwetter?
Die Temperaturen bleiben vielerorts hoch – schau dir daher gern unsere Tipps für Hitze und Trockenheit an und frische dein Wissen auf, wie du ressourcenschonend wässerst. Sowohl nach dem Wässern als auch nach Regenschauern sorgst du mit der Hacke dafür, dass die Erde das Wasser besser speichern kann. Auch Jäten gehört im August zum Standardprogramm im Garten, Hochbeet und auf dem Balkon – denn Un- oder Beikräuter wachsen bei trockenem Wetter oft schneller als deine Gemüsepflanzen.
Haben deine Pflanzen schon länger keinen Regen mehr gekostet, ist es sinnvoll, nicht nur die Beete, sondern die gesamte Gartenfläche zu gießen – einschließlich der Wege zwischen den Beeten. Plane dafür genügend Zeit ein, denn zuerst solltest du die Beete und Wege mit der Hacke lockern, schließlich die gesamte Fläche wässern und später (oder am nächsten Tag) noch einmal alles durchhacken.
Regen tut Pflanzen gut – bei Starkregen sind jedoch zusätzliche Vorbereitung und Pflege angesagt. unsplash / Mike Kotsch
Im Hochsommer kann es jedoch auch zu Starkregen kommen. Auch dann solltest du die Beetfläche oder die Erde in deinen Pflanzkästen und -kübeln gut lockern. Am besten bereits vor dem angekündigten Regen – so kann das Wasser gut absickern und zu den Wurzeln deiner Pflanzen gelangen.
Schüttet es besonders heftig, kann Schlamm vom Boden aufspritzen, der Blätter in Bodennähe von unten verklebt: Die Pflanzen können dann nicht mehr atmen. Entferne den Schlamm daher bei Jungpflanzen oder Pflanzen im Balkonkasten, indem du sie vorsichtig gießt oder mit einer Sprühflasche abbraust.
Aus Regen wird Segen: Wasser richtig speichern
Anders als wir Menschen mögen Pflanzen leicht abgestandenes, lauwarmes Wasser richtig gern. Hast du genügend Platz im Garten oder auf einem unüberdachten Balkon, stelle große Eimer oder Regentonnen auf. Das aufgefangene, warme Regenwasser eignet sich prima zum Gießen. Das spart dir Wasserkosten und den Pflanzen einen Kälteschock vom kühlen Leitungswasser.
Fährst du längere Zeit in den Urlaub, hilft dir eine Pflanzensitter*in beim regelmäßigen Wässern. Bist du allerdings nur für ein Wochenende im Kurzurlaub, spendet dieses einfache Bewässerungssystem zum Selbermachen deinen Pflanzen etwas Feuchtigkeit:
Der Acker-Hack
Mini-Bewässerungssystem für Hochbeet und Balkonkästen
Stich oder bohre zwei kleine Löcher in den Deckel deiner Plastikflasche und lege das Blatt gefaltetes Toilettenpapier so in den Deckel, dass die Flasche sich noch schließen lässt.
Das benötigst du:
- 1 Plastikflasche mit Decke
- 1 Werkzeug zum Löcherbohren (Korkenzieher oder Schraube)
- 1 Blatt Toilettenpapier
Selbstverständlich kann dieses Do-it-yourself-System nur so viel Wasser spenden, wie in die Flasche(n) passt, und eignet sich daher nur für kurze Zeit und auch eher für Balkonkästen und Hochbeete. Du kannst eine größere Flasche wählen, diese sollte allerdings nicht umkippen, wenn du sie kopfüber in die Erde steckst.
Und so bastelst du dir dein Mini-Bewässerungssystem:
Stich oder bohre zwei kleine Löcher in den Deckel deiner Plastikflasche und lege das Blatt gefaltetes Toilettenpapier so in den Deckel, dass die Flasche sich noch schließen lässt.
Befülle die Flasche mit Wasser, schraube den durchlöcherten Deckel darauf und stecke sie neben deine Pflanzen ins Hochbeet oder in den Balkonkasten.
Sonnenbrand bei Pflanzen
Bei plötzlicher Veränderung der Sonnenstrahlung kann auch bei Pflanzen Sonnenbrand auftreten – zum Beispiel im Frühsommer oder beim Versetzen an einen sonnigen Standort. Bei Pflanzen hilft leider keine Sonnencreme – beobachte dein Gemüse daher in besonders heißen Phasen regelmäßig und aufmerksam. Solange nur einige Blätter oder Früchte betroffen sind, kann sich die Pflanze bei guter Pflege meist erholen.
Versetze Pflanzen nicht von einem schattigen an einen vollsonnigen Ort, um einen „Sonnenlichtschock“ zu vermeiden. Exemplare, die der Sonne besonders stark ausgesetzt sind, kannst du im Hochsommer mit einem Sonnensegel schützen. Achte außerdem beim Wässern darauf, die Blätter nicht mitzugießen. Die Wassertropfen wirken wie Brenngläser, die Sonnenstrahlen bündeln und das Blatt so verbrennen können.
Sonnenbrand zeigt sich oft durch gelbliche Verfärbung der Früchte ... Acker e. V.
... oder stark verblasste und durchscheinende Stellen, wie bei diesem Mangold im Balkonkasten. Acker e. V. / Black Turtle
Braune, korkige Stellen an den Blättern können ebenfalls von starker UV-Strahlung herrühren. pixabay / FotoRieth
Distanz, bitte! So vereinzelst du junge Endivien
Du hast im Juli Endivien gesät, um auch im Winter leckeres Gemüse ernten zu können? Dann stehen die Jungpflanzen im August wahrscheinlich in engen, unregelmäßigen Abständen zueinander in deinem Beet, Hochbeet oder Pflanzkasten – höchste Zeit fürs Vereinzeln!
Versetze deine Endivienpflänzchen in einem Endabstand von ca. 30 cm gleichmäßig in eine Beetreihe. Stich dazu ca. 5 cm tief in die Erde und nimm die Pflänzchen samt Wurzelballen heraus. Grabe dann kleine Löcher, die du zuerst mit Wasser füllst, setze die Jungpflanzen hinein und wässere sie anschließend. Endivien benötigen zwar nicht viel, aber regelmäßig Wasser.
Diese Endivien-Jungpflanzen stehen zu eng und wollen vereinzelt werden – schließlich werden die ausgewachsenen Köpfe bis zu 50 cm breit. Acker e. V. / Black Turtle