Mitmachen 09. Juli 2024

Hoch hinaus: So baust du Rankhilfen für deine Pflanzen

Einige Gemüsearten wie Tomaten, Bohnen und Gurken sind wahre Klettermaxe: Mit Rankhilfen kannst du sie optimal beim Wachsen unterstützen. © Foto: Julia Mittelhamm Fotos

Einige Gemüsearten, die gerne ranken – also in die Höhe wachsen, benötigen eine Rankhilfe – hier erfährst du, welche Arten von Rankhilfen es gibt und wie du sie baust.

Rankhilfen haben mehrere Vorteile:

  • Kräftigung der Pflanze: Eine Rankhilfe stützt den Pflanzenspross – und bewahrt so die hochwachsende Pflanze davor, unter dem eigenen Gewicht zusammenzubrechen.
  • Geordneter Wuchs: Die Pflanze umwindet die Rankhilfe, statt andere Pflanzen zu überwuchern und zu umranken. Das geht einher mit einem geringeren Krankheitsrisiko.
  • Gute Belüftung: Wächst die Pflanze an einer Rankhilfe empor, kommt mehr Luft an die Blätter.
  • Einfachere Ernte: Höher wachsende Früchte sind oft einfacher zu erkennen und zu erreichen.

Welche Gemüsearten benötigen eine Rankhilfe?

Grundsätzlich solltest du alle hochwachsenden Gemüsearten mit einer Rankhilfe unterstützen, deren Spross nicht stark genug ist, um das eigene Gewicht zu tragen. Informiere dich am besten vor der Aussaat auf dem Saatguttütchen oder im Internet, ob die gewünschte Art eine Rankhilfe benötigt:

  • Bohnen: Vor allem die hochwachsenden Stangenbohnen bedürfen einer Rankhilfe. Buschbohnen wachsen eher in die Breite und entwickeln selten hohe Triebe (z. B. im Schatten) – dann solltest du auch diese anstäben.
  • Kürbisgewächse: besonders kletternde Gurken- und Zucchinisorten, aber auch Kürbisgewächse wie die Mexikanische Minigurke. Diese verfügt über besondere Rankorgane, die sich an alles hängen, was in ihrer Umgebung steht.
  • Erbsen: Kletternde Erbsensorten profitieren von einer Rankhilfe wie einem Netz oder einem Drahtgitter.
  • Tomaten: Da viele Tomatensorten in die Höhe wachsen, hilft ein Stab oder ein Spalier, um die Pflanze zu stützen.
  • Amaranth: Spätestens ab einer Höhe von 1 m solltest du die Pflanzen an stabile Stäbe binden.

Arten wie Mais oder Palmkohl können zwar auch ganz schön hoch werden, tragen sich in der Regel aber selbst, sodass du für diese Arten keine Rankhilfe benötigst.

Welche Arten von Rankhilfen eignen sich für welches Gemüse?

Rankhilfen lassen sich grob in zwei Arten einteilen: Stabförmige wie Stäbe oder Spiralen und Geflechte und Rankgerüste – zum Beispiel Gitter, Spaliere oder Gartenzäune. Beide haben Vor- und Nachteile:

Stäbe sind einfach zu besorgen und zu setzen – bei der Pflege und Ernte sind die Pflanzen zudem von allen Seiten leicht erreichbar. Baust du mehrere rankende Pflanzen nebeneinander an – oder gar Gemüsearten, die flächig in die Höhe wachsen, so bieten sich Gitter und Spaliere an.

Natürlich kannst du auch deinen Gartenzaun nutzen – vorausgesetzt, der Anbauort vor dem Zaun bietet der Pflanze je nach Art genug Licht oder Schatten.

Wie baue ich eine Rankhilfe?

Die Planung beginnt schon bei der Aussaat: Sorge dafür, dass du im Beet, Hochbeet oder Balkon genügend Platz hast, um später eine passende Rankhilfe anzubringen.

Beim Anbau auf dem Balkon gilt außerdem: Sicherheit geht vor – achte darauf, dass du die Rankhilfe gefahrlos anbringen und sicher genug befestigen kannst, damit sie sich bei starkem Wind nicht löst und herunterfällt.

Stäbe

Hierfür eignen sich möglichst gerade gewachsene Äste, Zweige oder Bambusstäbe. Stangen aus Metall sind in der Regel beständiger, wohingegen Holz im Laufe der Zeit verwittern kann. Für Tomaten eignen sich Spiralstäbe, in die du später den Haupttrieb hineinlegst.

Achte darauf, dass die Stäbe stabil und lang genug sind, sodass du sie tief ins Beet oder Hochbeet stecken kannst. Für den Balkonanbau sollten sie sich stabil in den Pflanzkasten oder Kübel stecken lassen.

Stecke die Stäbe in etwa 10 cm Abstand vom Samen bzw. Sprössling fest in die Erde.

Gitter und Spaliere

Ein Rankgerüst kannst du einfach selbst herstellen: Dazu benötigst du stabile Stäbe oder gerade Äste – je nach erwarteter Wuchshöhe der Pflanze – und genügend Naturgarn. An Ästen mit rauerer Oberfläche hält die Schnur übrigens besser als an glatten Bambusstäben.

  1. Stecke die Stäbe oder Äste in die Erde – am besten, wenn die Pflanzen noch klein sind, damit du die Wurzeln nicht beschädigst. Die Stäbe sollten sehr stabil im Beet oder Hochbeet stecken – besonders bei windigen Standorten. Im Hochbeet steckst du die Stäbe am besten in die Ecken. Nach oben hin kann die Rankhilfe etwas breiter werden und eine leichte V-Form annehmen, damit sich die Pflanze später ordentlich ausbreiten kann.
  2. Auf dem Balkon kannst du Schnüre mittels Haken senkrecht zwischen Brüstung und Balkondecke festbinden – gehe hierbei aber auf Nummer sicher und vermeide waghalsige Aktionen. 
  3. Knüpfe nun in regelmäßigen Abständen mit dem Naturgarn ein Geflecht zwischen beiden Stäben – mit festen Knoten, damit dein Gerüst stabil zusammenhält. Benutze dabei unten gerne mehr Garn, damit die noch junge Pflanze mehr Möglichkeiten hat, sich festzuhalten.

Nutzt du deinen Gartenzaun, sollte dieser möglichst feinmaschig sein und nicht zu dicke Zaunpfähle haben. Ist dies nicht der Fall, kannst du mit etwas Garn aushelfen und im Abstand von ca. 10 cm zwischen die Zaunpfähle spannen.

Wir wünschen deinen Pflanzen guten Wuchs und dir eine satte Ernte!

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