Mitmachen 05. Juni 2023

Zoologischer Garten: Tiere rund ums Beet beobachten

Augen und Ohren auf: Im Beet und auf dem Balkon kannst du die Tierwelt mit allen Sinnen entdecken. © Foto: unsplash / Jacob Amson

Summen und Brummen, Kreuchen und Fleuchen: Zur Sommerszeit kannst du die Tierwelt in deinem Garten und auf dem Balkon mit allen Sinnen wahrnehmen. Denn ob im Beet oder im Pflanzkasten – durch den Anbau von Gemüsepflanzen schaffst du einen naturnahen Lebensraum, in dem Menschen, Pflanzen und Tiere zusammenkommen.

So hast du nicht nur tierische Gesellschaft beim Hacken, Jäten und Gießen, sondern kannst darüber hinaus Naturzusammenhänge hautnah beobachten: zum Beispiel Bienen, die dein blühendes Basilikum besuchen. Im Austausch für Nektar nehmen sie viele Pollen mit, um damit andere Pflanzen zu bestäuben, und sorgen so für leckeren Basilikumnachwuchs.

Gärtnerst du mit Kindern, wird der regelmäßige Ausflug ins Gemüsebeet oder zum Balkonkasten zur Entdeckungsreise: Welche Tiere können die Kinder ausfindig machen und benennen? Was treibt die Tiere wohl ins Beet oder auf den Balkon?

Welche Tiervielfalt du beobachten kannst, hängt natürlich davon ab, wo du gärtnerst: Auf einem städtischen Balkon begegnen dir andere Tiere als in einem waldnahen Garten. Wir haben eine kleine Auswahl an Beet- und Balkonbewohner*innen für dich zusammengestellt – welche sind dir schon begegnet?

Hasen und Wildkaninchen | Igel | Füchse | Eidechsen | Wühlmäuse | Vögel | Regenwürmer | Insekten und Spinnen | Kleinstlebewesen

Ein Wildkaninchen frisst Gras auf einer Wiese

Hasen und Wildkaninchen

In ländlichen Regionen können sich hin und wieder Feldhasen in einen Garten verirren, im städtischen Raum bekommst du hingegen meist die kleineren Wildkaninchen zu Gesicht.

Gern gesehen sind sie nicht immer, da sie mit Vorliebe Salate und Blätter von Gemüsepflanzen anknabbern und wahre Buddelprofis sind. Dagegen hilft ein Gartenzaun, der mindestens 1 m tief ins Erdreich reichen sollte.

Auch wenn die Tiere putzig anzusehen sind, gilt absolutes Streichelverbot. Fühlen sie sich bedroht, können Hasen und Kaninchen fest zubeißen. Zudem besteht die Gefahr, dass Jungtiere nach Menschenkontakt von ihrer Mutter verstoßen werden.

Ein Igel trägt Moos im Maul

Igel

Dieser stachlige Beetbesucher frisst, was unsere Salate frisst: Dank seiner Vorliebe für Schnecken gilt der Igel als ausgesprochener Nützling.

Willst du es ihm gemütlich machen, lege in einer ruhigen Ecke deines Gartens einen großen Haufen aus Reisig, abgefallenen Zweigen und Herbstlaub an. Dort finden Igel Nahrung – und besonders in der kalten Jahreszeit ein willkommenes Quartier für den Winterschlaf. 

Ein junger Fuchs steht auf einer Wiese in einem Garten unter einer Wäscheleine

Füchse

Auch in städtischen Gärten sind Füchse keine Seltenheit mehr, da sich die Raubtiere als Kulturfolger des Menschen bis weit in unsere Siedlungsgebiete vorgewagt haben.

Bei den Allesfressern stehen nämlich nicht nur Kleintiere auf dem Speiseplan: Auch Futternäpfe im Freien und offene Mülltonnen sind ein gefundenes Fressen, weswegen du Mülltonnen gut verschließen und Haustiere nach Möglichkeit drinnen füttern solltest.

Angst brauchst du vor Füchsen nicht zu haben: Die scheuen Tiere kommen uns selten nahe – in den meisten Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz besteht auch keine Tollwutgefahr mehr. Dennoch solltest du Füchsen mit Respekt begegnen und die Tiere besser mit einigen Metern Sicherheitsabstand bewundern.

Eine männliche Zauneidechse auf einer Holzplanke

Eidechsen

Mit der Sonne kommen in vielen Gärten auch die Eidechsen aus dem Versteck – unser Foto zeigt ein männliches Exemplar der Zauneidechse.

Die wärmeliebenden Reptilien haben es besonders auf Spinnen und Insekten abgesehen und halten so viele Käfer und Raupen von deinen Gemüsepflanzen fern. Mach es den Nützlingen daher möglichst bequem in deinem Garten: zum Beispiel mit einzelnen Ziegelsteinen oder Steinplatten, die sich in der Sonne erwärmen und die Tiere zu einem Sonnenbad einladen.

Eine Wühlmaus nagt an einer Sellerieknolle

Wühlmäuse

Feldmäuse, Bisamratten und Lemminge: Sie alle gehören zur Unterfamilie der Wühlmäuse. Wie der Name verrät, sind die Nagetiere vor allem unterirdisch zugange und graben dort weitverzweigte Gangsysteme. Dabei entstehen flache, längliche Erdhaufen, die oft mit Maulwurfshügeln verwechselt werden.

Zu ihren Lieblingsspeisen im Gemüsegarten gehören Sellerie, Kartoffeln und Möhren. Möchtest du die unterirdischen Mitesserinnen auf umweltfreundliche Art loswerden, kannst du Abwehrpflanzen wie Kaiserkronen, Knoblauch oder Hundszunge pflanzen. Gärtnerst du auf dem Balkon oder im Hochbeet, stellen Wühlmäuse in der Regel keine Gefahr für dein Gemüse dar.

Eine Amsel steht mit einem Wurm im Schnabel auf einem Beet

Vögel

Ob Amsel, Drossel, Fink oder Star: Nicht nur im Garten sind sie zu beobachten, auch Balkonkästen sind für viele Vogelarten ein gern genutzter Aufenthaltsort.

Ihr Hunger auf Insekten und deren Larven macht sie zu geflügelten Schädlingsbekämpfern, die mit ihrem Gezwitscher den passenden Natur-Soundtrack zu deiner Gartenarbeit beisteuern. Hast du Bäume und Sträucher in deinem Garten, entferne diese nicht, sofern es nicht notwendig ist. Sie bieten Vögeln ein sicheres Versteck. Mit Nistkästen und Vogelbädern bietest du ihnen zusätzliche Brut- und Aufenthaltsstätten, die du auch auf dem Balkon installieren kannst.

Fressen die gefiederten Besucher allerdings dein Gemüse kahl, so kannst du deine Pflanzen mit umweltfreundlichen Maßnahmen gegen Vogelfraß schützen.

zwei Regenwürmer in erdigen Kinderhänden

Regenwürmer

Wenn du beim Gedanken ans Umgraben aufstöhnst, darfst du dich über jeden Regenwurm freuen, den du im Garten erblickst. Die wirbellosen Tiere lockern nämlich den Boden deiner Beete auf und durchmischen so die Erde.

Daher solltest du im Herbst fleißig mulchen: Humusreiche Erde und vermodertes Pflanzenmaterial mögen die Tiere nämlich am liebsten – und machen daraus wertvolle Nährstoffe für deine Pflanzen.

Foto: Katharina Kühnel

eine Biene fliegt eine Blüte an

Insekten und Spinnen

Besser „summ“ als stumm: Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge sind für viele Pflanzen wichtige Bestäuber und leisten somit einen bedeutenden Beitrag zu deinem Gemüseanbau. Darüber hinaus kannst du sowohl im Beet als auch auf vielen Balkonen Käfer und Wanzen beobachten; zum Beispiel die auffällig rot-schwarz gemusterten Feuerwanzen. Auch Spinnen bauen in vielen Beeten und an Pflanzkästen ihre Netze, und unter so manchem Stein findest du sogar Krebstiere – nämlich Asseln verschiedener Arten.    

Sowohl im Garten als auch auf dem Balkon kannst du die Tiere in den unterschiedlichsten Entwicklungsstufen beobachten: als Eier, Raupen und Larven oder ausgewachsene Käfer, Falter oder Bienen.

Wenn du das Summen der nützlichen Fluginsekten öfter hören möchtest, bau dir ein Bienenhotel! Unsere Anleitung findest du weiter unten. 

ein Bienenhotel aus einem Vogelhaus und Bambusröhrchen

Gärtnern mit Kindern

Bastelt euer eigenes Bienenhotel

Mit einem Bienenhotel tust du den Insekten etwas Gutes, denn Bienen lieben Hohlräume und suchen dort gern Zuflucht vor Fressfeinden. Eine ideale Bastelarbeit, wenn du mit Kindern im Schulalter gärtnerst!

Dafür braucht ihr:

  • 1 flaches Vogelhäuschen oder 1 alten Holzkasten 
  • Naturstrohhalme oder Bambusröhrchen
  • Etwas feinmaschigen Draht
  • Holzsäge, Hammer, Nägel (Kinder nur unter Aufsicht benutzen lassen)

Schneidet die Strohhalme oder Bambusröhrchen so zu, dass sie bündig in den Kasten oder das Vogelhäuschen passen. Am besten geht das mit einer Säge – das sollten deine Kinder daher nur unter deiner Aufsicht erledigen. Achtet dabei auf glatte Schnittkanten, denn unsaubere Kanten können die Flügel der Tiere verletzen.

Den feinmaschigen Draht bringt ihr vor den Röhrchen an. Er verhindert, dass Vögel hineinpicken oder die Röhrchen herausziehen, um die Bienenlarven zu fressen.

Hängt das Bienenhotel in südlicher Richtung auf, da Insekten Wärme mögen. Achtet außerdem auf einen möglichst wind- und regengeschützten Standort oder bringt einen Regenschutz über dem Kasten an.

Mehrere verschiedene Mikroorganismen in einem kreisrunden Mikroskop-Ausschnitt

Kleinstlebewesen

Kaum zu sehen und kaum zu glauben: Bis zu 1 Milliarde Mikroorganismen tummeln sich in 1 Esslöffel Gartenerde!

Zu den winzigen Bodenlebewesen gehören unter anderem Pilze, Einzeller und Bakterien. Ohne sie würden viele Pflanzen verkümmern, denn sie bauen organisches Material im Boden in nützliche Nährstoffe um und fördern die Wurzelbildung.

Manche Mikroben heften sich sogar an die Wurzeln und spielen für den Stoffwechsel der Pflanzen eine ähnlich wichtige Rolle wie Bakterien für unseren Darm.  

Eine Hand hält eine Lupe, darin zu sehen zwei Hände eines Kindes mit einem Marienkäfer auf dem Zeigefinger

Gärtnern mit Kindern

Unter die Lupe genommen

Geh mit deinen Kindern auf Mikrosafari im Beet oder auf dem Balkon! Schnappt euch eine Lupe mit möglichst hohem Vergrößerungsfaktor und betrachtet eure Gemüsepflanzen und die Erde ganz genau. Welche Lebewesen könnt ihr erkennen? Welche kennt ihr vielleicht noch gar nicht?

Alternativ könnt ihr einen Teelöffel Gartenerde oder ein Stück Moos aus dem Wald auf eine Untertasse legen und vom Rand her tröpfchenweise etwas Wasser in die Untertasse geben. Wenn die Erde oder das Moos von außen feucht wird, klettern die kleinen Boden- und Moosbewohner auf den höchsten, noch trockenen Punkt. Mit einer Lupe und etwas Glück könnt ihr sie dann dort beobachten.

© Foto: Katharina Kühnel

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