Schulgarten: 60 Ideen rund um den Gemüseanbau in der Schule
Grundschulkinder gärtnern in ihrem Schulgarten © Acker e. V. / Katharina Kühnel
Ein Schulgarten schafft prägende Naturerlebnisse für Kinder und ermöglicht es ihnen, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Ihr wollt auch einen Schulgarten anlegen? Hier kommen 60 Ideen und Inspirationen zum Gemüseanbau mit Kindern an Grundschulen.
Gestaltung des Schulgartens: Von der ersten Idee bis zur Umsetzung
Wir bei Acker sind überzeugt, dass eine zukunftsfähige Gesellschaft die Natur und Lebensmittel wertschätzt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, prägende Naturerlebnisse für Kinder und Erwachsene zu schaffen. In unseren Bildungsprogrammen lernen Schul- und Kindergartenkinder, woher das Essen auf unseren Tellern kommt. Auf der schuleigenen Ackerfläche oder den Grünflächen des Kindergartens bauen sie gemeinsam mit Lehrer*innen und Pädagog*innen Gemüse an.
Wenn ihr auch einen Schulgarten für eure Grundschule gestalten möchtet, erfahrt ihr in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung alles vom ersten Gespräch mit der Schulleitung, über die Auswahl der Ackerfläche auf dem Schulgelände bis hin zur Planung der Beete.
Aus unseren Erfahrungen der letzten 10 Jahre haben wir eine umfangreiche Liste mit Ideen und Vorschlägen rund um den Schulgarten zusammengestellt und diese in folgenden Rubriken zusammengefasst:
- Ideen 1-7: Inspirationen rund um die Beetplanung
- Ideen 8-16: Mehr Biodiversität im Schulgarten
- Ideen 17-19: Anzucht und Vermehrung
- Ideen 20-30: Nützliche Bauprojekte
- Ideen 31-34: Jahreszeitliche Aktivitäten
- Ideen 35-36: Schutz und Bewässerung
- Ideen 37-38: Naturbeobachtungen
- Ideen 39-41: Platzsparendes Gärtnern
- Ideen 42-46: Umweltfreundliche Praktiken
- Ideen 47-54: Kreative Projekte und Dokumentation
- Ideen 55-56: Geschmack und Genuss
- Ideen 57-60: Sichtbarkeit und Austausch
Lasst euch inspirieren, entwickelt die Ideen für euren Schulgarten weiter und schreibt uns, wenn ihr selbst Vorschläge oder weitere Anregungen zum Thema Gemüseanbau mit Kindern habt!
Projekt Schulgarten
Der Ablauf als Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bevor das erste Saatgut in die Erde kommt, sind einige organisatorische Schritte notwendig. Idealerweise befolgt ihr folgende Schritte auf dem Weg zu eurem Schulgarten-Projekt:
Schritt 1: Mitstreiter*innen gewinnen
Bevor es in die Umsetzung geht, müssen andere von der Idee für einen Schulgarten erfahren. Denn euer Gemüse möchte das ganze Jahr gut betreut werden. Sprecht mit euren Kolleg*innen (z. B. in der Pause im Lehrerzimmer) über eure Ambitionen, Wünsche und vor allem die Vorteile eines Schulgartens an eurer Schule. Am Anfang ist es vor allem wichtig, eure eigene Begeisterung zur Motivation der Kolleg*innen einzusetzen. Denn damit wird es wahrscheinlicher, dass ihr gemeinsam einen Schulgarten einrichtet.
Schritt 2: Mit der Schulleitung sprechen
Findet heraus, wer darüber entscheidet, einen Schulgarten anzulegen. Ist es die Schulleitung, ein Träger oder das gesamte Kollegium? Wen müsst ihr überzeugen oder motivieren, mit anzupacken? Wer entscheidet über Budgets? Am besten beginnt ihr damit, Personen zu überzeugen, die euch nahestehen oder ähnliche Werte vertreten wie ihr. Gemeinsam könnt ihr einen Arbeitskreis einrichten. Geht dann den nächsten Schritt und sprecht gut vorbereitet die Entscheider*innen an.
Schritt 3: Unterstützung abklären
Wenn ihr einen ganzheitlichen, professionellen Schulgarten plant und diesen auch in den Unterricht einbinden wollt, ist die Teilnahme an der GemüseAckerdemie genau das Richtige für euch. Wir informieren euch gerne unverbindlich über die Möglichkeiten.
Möchtet ihr euren eigenen Weg gehen? Das ist natürlich auch in Ordnung. Wichtig ist, anzufangen! Auf geht’s!
Schritt 4: Den richtigen Ort auf dem Schulgelände auswählen
Herzlichen Glückwunsch zum ersten Erfolg! Ihr habt alle Beteiligten von eurer Idee überzeugt! Das ist ein großer Schritt und gibt euch den Rückenwind. Nun, da die Entscheidung für die Einrichtung eines Schulgartens getroffen wurde (ob mit oder ohne die Unterstützung der GemüseAckerdemie), geht es an die sorgfältige Planung.
Die Auswahl des richtigen Ortes für einen Schulgarten auf dem Schulgelände erfordert gründliche Überlegungen. Hier sind einige Schritte, die euch bei der Suche nach dem idealen Standort helfen können:
- Klärt ab, welche Fläche auf dem Schulgelände verfügbar ist, um eure Schulgartenideen umzusetzen. Dazu müsst ihr als Erstes wissen, wo sich Zufahrten und Stellflächen für die Feuerwehr befinden. Denn auf diesen darf kein Schulgarten angelegt werden.
- Findet dann eine Ecke auf dem Schulgelände, die ausreichend Sonnenlicht erhält. Es sollten im Frühjahr nicht weniger als sechs Stunden am Tag sein. Hohe Gebäude oder große Bäume sind leider hinderlich und sollten nicht direkt an den Schulgarten grenzen. Die Fläche muss aber nicht ungenutzt bleiben – gegebenenfalls findet hier der Geräteschuppen Platz. Mehr dazu später.
- Messt nun die potenziellen Flächen, am besten zur Mittagszeit, aus. So seht ihr gleich, wie viel Sonne auf die Fläche fällt. Je nachdem, wie viele Kinder im Schulgarten mitarbeiten werden, sollte die Fläche mindestens 30 m² bis 50 m² betragen. Beginnt lieber etwas kleiner, als dass ihr gleich einen großen Acker anlegt.
- Überprüft die Bodenqualität auf diesen Flächen des Schulgeländes. Schwere Lehmböden mit Staunässe, Schotter oder stark verdichteter Boden können die Gartenarbeit erschweren. Ihr könnt selbst herausfinden, ob der Boden locker ist und einen Humusanteil hat. Das kann man mit der Schüttelprobe herausbekommen. Wichtig ist aber vor allem, dass er nicht schadstoffbelastet ist. Im Rahmen der Teilnahme an dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie nimmt der Verein Acker e. V. deshalb eine Bodenprobe zur wissenschaftlichen Analyse im Labor. Erfahrt mehr auf den Seiten der Bildungsprogramme!
- Wählt einen Ort, der für eure Schüler*innen leicht erreichbar ist. Es sollte genügend Platz vorhanden sein, um in Gruppen zu arbeiten. Achtet auch auf die Sicherheit der Schüler*innen und wählt möglichst einen Ort, der von anderen schulischen Aktivitäten, wie dem Sportunterricht, getrennt ist.
- Beachtet die Umgebung des Schulgeländes. Wenn der Schulgarten in der Nähe von Klassenzimmern liegt, stellt sicher, dass er den Unterricht nicht stört. Vermeidet auch Orte, die von stark befahrenen Straßen oder anderen störenden Einflüssen umgeben sind.
- Habt ihr eine vielversprechende Fläche gefunden, stellt sicher, dass der gewählte Ort in der Nähe einer Wasserquelle liegt. Die Bewässerung des Schulgartens ist entscheidend, daher ist ein bequemer Zugang zu Wasser wichtig. Es sollte zumindest ein nahegelegener Wasserhahn oder große Regenspeicher vorhanden sein. Aufgestellte Regentonnen am Schulgarten oder lange Gartenschläuche sind Möglichkeiten, die Wasserversorgung zu optimieren.
- Prüft die Schulpolitik und eventuelle Vorschriften bezüglich der Nutzung des Schulgeländes. Stellt sicher, dass ihr alle erforderlichen Genehmigungen einholt, bevor ihr mit dem Anlegen des Schulgartens beginnt.
Es kann hilfreich sein, das Schulpersonal, eure Schüler*innen sowie andere Beteiligte in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, um eine breitere Perspektive zu erhalten und sicherzustellen, dass der gewählte Ort den Bedürfnissen und Anforderungen der Schule, des Kollegiums und nicht zuletzt der Kinder entspricht.
Vielleicht habt ihr die Liste für eine geeignete Fläche für euren Schulgarten gelesen und gedacht: "Das haben wir alles nicht. Wahrscheinlich finden wir keine passende Fläche für einen Schulgarten." In diesem Fall meldet euch einfach unverbindlich bei der GemüseAckerdemie. Unsere Expert*innen gehen dann gemeinsam mit euch die Möglichkeiten auf eurem Schulgelände durch. In über 1.800 Einrichtungen haben wir bereits aktive Gärten angelegt, oft sogar dort, wo es zunächst kaum möglich schien, eine geeignete Fläche zu finden.
Schritt 5: Beete planen
Im Herbst (vor der nächsten Anbausaison) müsst ihr eine Entscheidung treffen: Möchtet ihr im kommenden Jahr klassische Gemüsebeete oder Hochbeete anlegen? Man kann zwar auch Gemüse, wie Tomaten oder Gurken, in Kübel pflanzen oder mit Kartoffelsäcken planen. Direkt in der Erde wächst es aber am besten. Übrigens: Man kann Gemüse auch im Klassenzimmer beim Wachsen beobachten. Das lernen Schulkinder in unserem Bildungsprogramm GemüseKlasse.
Ein Gemüsegarten kann viel Arbeit bedeuten. Zur Inspiration schaut ihr euch am besten in einer Bibliothek nach Fachliteratur um, schaut euch ein paar Videos von Gärtner*innen im Internet an, oder kontaktiert Acker e. V und holt die GemüseAckerdemie zu euch. Für unsere Programme haben wir eine Fruchtfolge entwickelt, die kindgerecht, lehrreich und nachhaltig ist.
Wenn ihr eigene Beete mit Stift und Papier oder am Computer plant, dann achtet auf die genauen Abmessungen der vorhandenen Fläche, auf Wege zwischen den Beeten und nicht zu breite Beete, damit die Schulkinder die Pflanzen erreichen können, ohne ein Beet betreten zu müssen. Weitere Ideen und Tipps für die Beetplanung eures Schulgartens findet ihr hier.
Schulgarten Ideen 1-7
Inspirationen rund um die Beetplanung
Die richtige Beetplanung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Schulgarten. Mit durchdachten Konzepten und kreativen Ideen können Kinder spielerisch lernen, wie man Gemüse anbaut und pflegt. In diesem Abschnitt stellen wir euch sieben Ansätze vor, die nicht nur den Ertrag maximieren, sondern auch den Spaß am Gärtnern fördern. Von der Planung mit der GemüseAckerdemie und der Fryd-App über den Bau von Beetbegrenzungen bis hin zu Hochbeeten, Kartoffeltürmen und Schneckenbarrieren – hier erfahrt ihr, wie ihr euren Schulgarten effizient und nachhaltig gestalten könnt.
Idee 1: Den Schulgarten mit der GemüseAckerdemie planen
Die Schulen, die im Rahmen des Bildungsprogramms Gemüse anbauen, können auf von uns kuratierte Anbaupläne zugreifen. Ihr möchtet, dass wir euch unter die Arme greifen? Dann informiert euch über die Zusammenarbeit mit Acker.
Das bekommt ihr z. B. bei der GemüseAckerdemie:
Wir möchten den Pädagog*innen die Teilnahme an unserem Programm so einfach wie möglich machen. Deshalb stellen wir alles Wichtige bereit:
- Anbauplanung und Hilfe bei der Ackereinrichtung
- Lieferung von Saatgut und Jungpflanzen
- Hintergrundwissen und aktuelle Hinweise für die Ackerpflege auf unserer digitalen Lernplattform
- Materialien für den Einsatz im Unterricht und auf dem Acker für die 1. bis 6. Klasse
- Fortbildungen und Pflanzworkshop für Lehrer*innen
- Ganzjährige persönliche Beratung per E-Mail und Telefon
Erfahrt mehr über die Vorteile der GemüseAckerdemie!
Idee 2: Beete mit der Fryd-App planen
Wenn ihr eure Beete für den Schulgarten auf dem Reißbrett planen möchtet, dann ist die App-Fryd als digitaler Helfer eine gute Idee! Mit der App könnt ihr das Lieblingsgemüse der Schülerinnen und Schüler auswählen und die Aussaat bzw. Pflanzung planen. Auch gibt es diverse Anbau- und Gartenpläne von erfahrenen Gärtner*innen, die ihr für euren Schulgarten als Inspiration nutzen könnt.
Ihr könntet vorher eine Umfrage im Klassenzimmer machen und so das beliebteste Gemüse herausfinden. Fryd hilft euch dann, gute und schlechte Nachbarn zu finden und stets den Überblick zu behalten.
Idee 3: Eine Beetbegrenzung bauen
An eurer Schule habt ihr den Entschluss gefasst, einen Schulgarten bzw. Gemüsegarten zu schaffen. Super! Auch eure Beetplanung ist abgeschlossen, sodass ihr nun in die konkrete Umsetzung eurer Ideen für den Schulgarten übergehen könnt. Los geht’s mit den Gemüsebeeten!
Diese sollten in der Planung so angelegt werden, dass sie von Nord nach Süd ausgerichtet sind. Denn so verschatten größere Kulturen die kleineren Beetnachbarn nicht. Auch solltet ihr die Beete nur so breit planen, dass die Kinder, ohne sie zu betreten, bis in die Mitte greifen können (z. B. zur Ernte). In den meisten Gärten haben sich Beete mit einer Breite von 60–100 cm bewährt.
Das Bauen einer Beetbegrenzung oder Beeteinfassung im Schulgarten ist eine ästhetische Möglichkeit, die verschiedenen Gartenbereiche zu strukturieren und zu definieren. Wenn ihr dies wünscht, verwendet hierfür idealerweise altes Holz (Stämme, Balken); Steine oder Ziegel sind nicht zu empfehlen, da sie im Sommer heiß werden und die Beete austrocknen. Bezieht dabei gleich die Schulkinder und ggf. sogar die Eltern ein, damit sie von Anfang an involviert sind.
Idee 4: Wege anlegen
Wege zwischen den Beeten sind wichtig, damit ihr euch im Schulgarten zwischen den Beeten bewegen könnt, ohne Jungpflanzen oder Keimlinge zu zerstören. Gerade kleineren Kindern fällt es am Anfang noch schwer, sich im Schulgarten zu orientieren. Gut erkennbare Wege helfen ihnen, nicht versehentlich in ein Beet zu treten.
Beim Anlegen von Wegen in eurem Schulgarten häufen sich die Möglichkeiten: Eure Schüler*innen können zum Beispiel Holzhackschnitzel (naturbelassen!), Rasen- und Heckenschnitt verwenden. Achtet bitte darauf, keinen Rindenmulch in eurem Garten zu verteilen, da dieser den Boden versauert und das Wachstum eures Gemüses beeinträchtigen kann.
Wenn ihr kreativ werden wollt, können Schüler*innen ihre Kreativität zum Ausdruck bringen, indem sie ihre eigenen Wegplatten für den Schulgarten gestalten. Mit Betonplatten, Mosaikfliesen oder Steinen können sie individuelle Designs erstellen und den Schulgarten verschönern. Ihr müsst die Platten oder Fliesen nicht zwingend zu einem durchgehenden Weg verlegen; es genügt auch, die einzelnen Elemente mit ein paar Zentimetern Abstand (ein Kinderschritt) zu platzieren. Vielleicht führt ja auch euer Barfußpfad über die Wegplatten durch das Beet?
Wenn ihr mit Trockenheit zu kämpfen habt, verzichtet aber auf Betonplatten, denn dadurch wird der Boden ebenfalls durch Sonneneinstrahlung erhitzt. Allein schon das Trampeln der Wege plus regelmäßig gelockerte Beete erzeugt auch schon optische Unterschiede.
Mehr dazu in Idee 60: Fernab der Beete einen Barfußpfad anlegen.
Idee 5: Ein Hochbeet selbst bauen
Die Beete (inkl. der Wege) sind auf der Wiese geplant und angelegt. Möchtet ihr darüber hinaus freigegebene Flächen eures Schulhofs optimal ausnutzen? Dann ist es eine gute Idee, Hochbeete dort aufzustellen, wo der Boden versiegelt ist und nicht aufgebrochen werden kann (vielleicht verlaufen hier Abwasserrohre oder Leitungen, z. B. von einer Erdwärmepumpe?).
Hochbeete sind sehr komfortabel, im Stehen oder sogar mit einem Rollstuhl erreichbar und überall aufstellbar, auch an jenen Plätzen auf dem Schulgelände, wo keine klassischen Grünflächen sind.
Die Schüler*innen können zusammenarbeiten, um ein Hochbeet aus neuen oder alten Holzbrettern oder auch aus anderem recycelten Material zu bauen und es mit Blumen, Gemüse oder Kräutern zu bepflanzen. Ihr könnt klassische Gemüsebeete in eurem Schulgarten auch durch Hochbeete ergänzen, um einfach mehr Abwechslung zu bekommen.
Material-Ideen für Hochbeete im Schulgarten:
- Restholz oder Palettenbretter (jedoch nur, wenn die Herkunft klar ist, da sonst z. B. schwerölbelastet)
- Natursteinmauern
- Recycelte Materialien wie alte Badewannen
- Pflaster oder Ziegelsteine
- Betonblöcke oder -platten
Wie ihr und eure Schüler*innen ein Hochbeet richtig befüllt, erfahrt ihr in dem Artikel “Gemüseanbau im Hochbeet – so geht’s!”
Beachtet aber auch die Nachteile von Hochbeeten:
- Man muss mehr gießen, weil Feuchtigkeit an vier Seiten verdunstet
- Man muss alle zwei bis drei Jahre nachfüllen, weil Schichten sich zersetzen
- Pflanzen sind weniger resilient, weil sie nicht ihre volle Wurzellänge entfalten können (vor allem auf versiegelten Flächen)
Idee 6: Kartoffeltürme errichten
Schüler*innen können Kartoffeltürme im Schulgarten errichten. Mit etwas Geschick können die Schüler*innen (ggf. mit Hilfe der Eltern, des Hausmeister*innen-Teams oder der Lehrer*innen) aus Maschendraht eigene Türme bauen. Ihr könnt die Kartoffeltürme wie ein Hochbeet mit Mulchmaterial schichten. Die Wände bzw. die Ränder werden mit Stroh ausgekleidet. Kartoffeltürme sparen Platz in eurem Schulgarten und ermöglichen eine reiche Kartoffelernte. Eine Tür im Turm erleichtert euch die Ernte, denn so kommt ihr einfacher an die Knollen. Pro Sack bzw. Turm gebt ihr eine Pflanzkartoffel in die Erde. Wichtig ist, dass die Kartoffeln stets mit Erde bedeckt sind, damit sie nicht grün und damit ungenießbar werden.
Idee 7: Schneckenbarrieren aufstellen oder Schnecken absammeln
Habt ihr mit den Schüler*innen geplant, knackigen Salat oder Mangold zu kultivieren? Das ist eine großartige Idee, denn Salate wachsen schnell und sind an vielen Orten als Jungpflanzen erhältlich. So sind relativ einfach Erfolge zu erzielen. In Acht nehmen solltet ihr euch aber vor Fressfeinden, wie Nacktschnecken. Besonders verbreitet ist die Spanische Wegschnecke!
Spanische Wegschnecken sind ein bekannter und ungeliebter Fressfeind im Gemüsegarten. Sie bevorzugen es, junge Salatpflanzen oder Mangold anzuknabbern. Kleine Gruppen von Schnecken, die sich in eurem Garten ausbreiten, könnt ihr einfach absammeln und dann entsorgen.
Die Spanische Wegschnecke hat einen berühmt-berüchtigten natürlichen Feind im Schulgarten: Den Tigerschnegel. Moment! Den was?! Ein Tiger in der Schule? Der Tigerschnegel frisst die Eier anderer Schnecken ….
Hier ein paar Fakten zum Tigerschnegel:
- Frisst Pilze, Moose und organische Abfälle (tote Pflanzen, Tiere)
- Frisst auch Nacktschnecken-Eier, aber meist eher als Beikost
- Reviertier: beißt andere Schnecken, damit sie verschwinden und laufen gleiche Routen (20-25m/Nacht)
- Ist kein eigentlicher Schneckenjäger, aber er vertreibt sie aus ihrem Bereich
- Frisst nur 5-10% frisches Material
- Wärmeliebend
- Gern auch am/im Komposthaufen
- Kompostwürmer fressen sehr gern den Kot der Schnecken und ist Basis für die gute Wurmerde
- Vermehrt sich nicht so schnell wie andere Schnecken
- Eier sind leicht durchscheinend
- Förderung: Bereiche mit vermoderten Holz
- Alte Bäume brauchen sie zur Paarung (klettern hoch, und fädeln sich runter)
- Alte Schächte als Nachbau von Höhlen, in denen sie sich gern aufhalten
- Größter Feind ist das Schneckenkorn
Ein weiterer Fressfeind von Nacktschnecken ist der Igel. Wie du eine Igelfreundliche Umgebung schaffst, erfährst du bei der Idee 10 “Ein Igelhaus bauen“.
Manche Handwerker*innen aus der Garten-Szene schwören auf Schneckenzäune aus verzinktem Stahlblech oder Kupfer mit einem „Überhang“. Diese sollen angeblich unüberwindbar sein! Bevor ihr euch hierfür entscheidet, solltet ihr jedoch prüfen, welche Kosten und Materialmengen auf euch zukommen. Zudem sind gerade Kupferzäune eine kostspielige Angelegenheit, mit bedingter Wirkung.
Günstiger ist eine Schneckenbarriere aus einem gestreuten Ring Steinmehl. Schnecken vermeiden mehlige Materialien, da sie beim Überqueren an ihnen haften bleiben. Scharfkantige Barrieren (wie zum Beispiel frische Eierschalen) hindern die Schnecken eher nicht.
Aus unserer Erfahrung ist es am einfachsten, Holzbretter oder dünne Baumstämme, die ihr als Beetbegrenzung nutzt, morgens umzudrehen und die sich dort aufhaltenden Nacktschnecken abzusammeln und zu beseitigen. Da es nur wenige Igel gibt, die die Schneckenpopulation regulieren können, müsst ihr die Schnecken auf möglichst humane Weise töten. Bitte seht davon ab, die gesammelten Schnecken in der Natur auszusetzen, da sie dort massive Schäden anrichten können.
Die Spanische Wegschnecke („Nacktschnecke“) ist eine invasive Art, die in vielen Regionen eine ernsthafte Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht darstellt. Aufgrund fehlender natürlicher Feinde und optimaler Lebensbedingungen hat sich die Spanische Wegschnecke in vielen Gebieten rasant und unkontrolliert verbreitet. Diese Ausbreitung führt zu erheblichen Schäden in Gärten, landwirtschaftlichen Flächen und auch in natürlichen Lebensräumen, da sie heimische Pflanzen und Tiere verdrängt.
Um die Ausbreitung der Spanischen Wegschnecke einzudämmen und das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen, bleibt leider oft nur eine Maßnahme: das Töten der Schnecken. Diese Notwendigkeit ist unangenehm, und es ist verständlich, dass viele Menschen davor zurückschrecken. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass das Eingreifen zum Schutz der Natur in diesem Fall unvermeidlich ist.
Wer sich dazu entscheidet, die Spanische Wegschnecke zu bekämpfen, sollte darauf achten, dies möglichst schnell und human zu tun:
- Langsame Abkühlung: Das Einfrieren führt zu einer langsamen Abkühlung des Körpers der Schnecke, wodurch sie allmählich in einen Zustand der Betäubung übergeht, bevor sie stirbt. Dieser Prozess wird oft als weniger schmerzhaft angesehen, da die Schnecke möglicherweise keine starken Schmerzempfindungen hat, bevor sie bewusstlos wird.
- Schmerzfreie Methode: Einfrieren gilt als eine schmerzarme Methode, weil der Prozess relativ langsam und weniger traumatisch ist, besonders wenn die Temperatur allmählich gesenkt wird.
Schulgarten Ideen 8-16
Mehr Biodiversität im Schulgarten
Ein vielfältiger Schulgarten ist nicht nur ein Paradies für Pflanzen und Tiere, sondern auch ein spannender Lernort für Kinder. Mit einfachen Maßnahmen könnt ihr die Artenvielfalt in eurem Schulgarten fördern und gleichzeitig wertvolle Lebensräume für verschiedene Tiere schaffen. In diesem Abschnitt stellen wir euch neun kreative Ideen vor, wie ihr mehr Biodiversität in euren Schulgarten bringen könnt. Vom Bau eines Bienen- oder Insektenhotels, über Igelhäuser bis hin zu Totholz-Gartenbegrenzungen – hier erfahrt ihr, wie ihr euren Schulgarten in ein blühendes und summendes Ökosystem verwandeln könnt.
Idee 8: Ein Bienenhotel oder Insektenhotel bauen
Insekten und hier vor allem die Wildbienen spielen eine zentrale Rolle im ökologischen Gleichgewicht und unserer Lebensmittelversorgung. Ihnen einen Lebensraum zu schaffen, ist sehr wichtig. Eure Schüler*innen können im Schulgarten lernen, wie man ein Insektenhotel (z. B. für Spinnen und Ohrwürmer) aus verschiedenen Materialien wie Holz bzw. Baumscheiben, Schilfrohren oder Lehm baut, um nützliche Insekten anzulocken und ihnen einen Lebensraum zu bieten.
Nisthilfe für Wildbienen
Siehe auch Bonus-Idee: Bestäuber beobachten (kostenlose und freie Übung mit Erkundungsprotokoll von Acker)
Eure Schüler*innen können ein Wildbienenhotel im Schulgarten errichten, um Nistmöglichkeiten zu schaffen. Es ist eine unserer Lieblingsideen für den Schulgarten. Denn durch den Bau einer solchen Unterkunft können eure Schüler*innen im Schulgarten nicht nur handwerkliche Erfahrungen sammeln, sondern auch aktiv zum Schutz der Wildbienen beitragen. Es fördert das Bewusstsein für die Bedeutung von Bestäubern im Ökosystem und bietet eine wertvolle Lernmöglichkeit im Bereich des Naturschutzes.
Bei der Planung ist es wichtig zu beachten, dass ihr die Vorderseite des Wildbienenhotels so aufhängt, dass sie vor Regen geschützt ist. Denn wenn die Gänge mit den Larven zu nass werden, fault das Material und die Larven sterben ab. Weitere Tipps und wichtige Hinweise (zum Material, Standort, Bauweise, Witterung, Abstände und Tiefe der Löcher etc.) findet ihr im Internet zuhauf – schaut am besten auf seriösen Webseiten wie der des NABU (Naturschutzbund Deutschland), z.B. hier (“So bauen Sie wirksame Nisthilfen für Wildbienen”).
Nisthilfe für Honigbienen
Honigbienen brauchen normalerweise keine klassischen Nisthilfen wie Wildbienen, da sie in Bienenstöcken leben. Wünscht ihr euch ein Bienenvolk auf das Schulgelände, dann holt euch für diese Idee professionelle Hilfe von einer Imkerin oder einem Imker. Bedenkt allerdings, dass Honigbienen mit den Wildbienen durchaus um Nahrung konkurrieren. Habt das Thema Biodiversität stets im Hinterkopf, steigt tiefer ein und lasst euch gerne von Expert*innen beraten.
Ohrenkneifer-Hotel
Ohrenkneifer sind in manchen Monokulturen ein Problem, aber im Schulgarten ebenfalls vorteilhafte Insekten, da sie Blattläuse und andere Schädlinge fressen. Die Schüler*innen können ein kleines Hotel aus Holz oder einem umgedrehten Tontopf und Stroh bauen, um Ohrenkneifern eine Unterkunft zu bieten. Auch hier gibt es artgerechte Anleitungen im Internet oder in gut sortierten Bibliotheken.
Ein Bienenhotel aus einem Vogelhaus und Bambusröhrchen pixabay / ariesa66
Bienen lieben Hohlräume und suchen dort gern Zuflucht vor Fressfeinden. © AckerCompany GmbH | Kathleen Gust
Nach der Eiablage verschließen die Bienen die Löcher. Nina Blankenstein
Idee 9: Ein Futterhaus und eine Trinkstelle bauen
Futterhaus
Wie wäre es mit dieser spannenden Idee für den Schulgarten: Gemeinsam mit euren Schüler*innen ein Futterhaus bauen! Nutzt Totholz, altes Holz oder Holz aus heimischen Wäldern, um handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln und einen lehrreichen, naturverbundenen Raum zu schaffen. Fügt ein Dach hinzu, um das Futter im Futterhaus vor Witterungseinflüssen wie Regen und Wind zu schützen. Beschäftigt euch ferner damit, was Gartenvögel im Winter an Futter fressen und was nicht. Dekoriert es nach Belieben, aber verwendet ungiftige Farben auf Wasserbasis. Platziert das Futterhaus an einem ruhigen Ort im Garten, fern von Katzen bzw. Raubtieren wie Mardern oder Füchsen.
Nisthilfe
Fortgeschrittenen empfehlen wir, Nisthilfen selbst zu bauen. Das ist ein wertvoller Tipp für euren Schulgarten, da Nisthilfen im Einzelhandel deutlich teurer sind. Achtet bitte immer auf die Größe des Einfluglochs, je nach dem welche Vogelart brüten soll. Informiert euch vorab am besten beim NABU, welcher Vogel welche Nisthilfe bevorzugt. Denn jeder Vogel mag einen anderen Eingang zu seinem Haus.
Trinkstelle
Eine Wasser- oder Trinkstelle für Nützlinge wie Vögel und Insekten ist besonders in heißen, trockenen Sommern eine wichtige Maßnahme, um sie zu unterstützen. Sie lässt sich leicht umsetzen, indem man flache Schalen mit Wasser füllt und Steine oder Zweige hineinlegt, damit Insekten landen können. Auch Vögel nutzen solche Wasserstellen zum Trinken und Baden. Regelmäßiges Auffüllen und Reinigen der Schalen hilft, die Tiere gesund zu halten und stärkt das natürliche Gleichgewicht in eurem Schulgarten. So wird er nicht nur eine Oase für Pflanzen, sondern auch für nützliche Tiere.
Eine ausführlichere Anleitung findet ihr beim NABU, z.B. hier (“Vogeltränke und Insektentränke aufstellen!“).
Schwanzmeise auf Nahrungssuche © Fabian Bruns
Eine Schwanzmeise inspiziert den Schulgarten © Fabian Bruns
Blaumeise auf Nahrungssuche © Fabian Bruns
Schulgarten Ideen 17-19
Anzucht und Vermehrung
Die Aufzucht und Vermehrung von Pflanzen ist ein spannender und lehrreicher Prozess, der Kindern die Grundlagen des Gärtnerns näherbringt. In diesem Abschnitt stellen wir euch drei nachhaltige Ideen vor, wie ihr im Schulgarten Anzuchterde selbst herstellen, Jungpflanzen anziehen und Saatgut vermehren könnt. Diese Methoden fördern nicht nur das Verständnis für den Lebenszyklus von Pflanzen, sondern auch die Wertschätzung für natürliche Ressourcen und nachhaltige Praktiken.
Idee 17: Anzuchterde selbst herstellen, mischen
Die Herstellung eigener Anzuchterde für euren Schulgarten ist nicht nur kostengünstig, sondern auch lehrreich. Die Produktion eigener Anzuchterde ist einfach und erfordert:
- Erdfeuchte Aussaaterde,
- Lockeren, ortsüblichen Boden, z. B. von frischen Maulwurfshaufen (trocken und porenreich),
- Trockener, nicht zu feiner Sand.
Mischt alles in gleichen Teilen. Diese selbstgemachte Anzuchterde eignet sich ideal für die Anzucht von eigenen Jungpflanzen in einer Holzschale oder Wanne aus Kunststoff.
Möchtet ihr Erde für die Verwendung in sogenannten “Quickpots” herstellen, bietet sich kompostiertes Laub an. Füllt dazu dunkle Säcke mit Blättern, wässert sie alle paar Wochen und lagert sie für etwa ein Jahr an einem schattigen Ort. Achtet darauf, dass die Blätter in dieser Zeit nie austrocknen, denn dann können die Pilze die Blätter nicht weiter zersetzen. Zur optimalen Wasserregulierung solltet ihr unten in den Sack einige Löcher stechen. So entsteht beim Wässern keine Staunässe.
Idee 18: Jungpflanzen anziehen
Das Vorziehen von Jungpflanzen im Schulgarten ist ein spannendes Projekt, das es den Schüler*innen ermöglicht, den gesamten Lebenszyklus der Pflanzen zu erleben. Verwendet die zuvor selbst hergestellte Anzuchterde und sät Samen in kleine Töpfe oder Anzuchtschalen. Achtet auf die richtige Pflege und optimale Lichtverhältnisse.
Teilnehmende der GemüseAckerdemie unterstützen wir durch detaillierte Anleitungen und Videos.
Idee 19: Saatgut vermehren
Die Vermehrung von Saatgut im Schulgarten ist eine lehrreiche Erfahrung und ein wichtiger Bestandteil unserer Lebensmittelversorgung. Möchtet ihr dies selbst ausprobieren, solltet ihr zunächst herausfinden, ob eure Pflanzen samenfeste Sorten sind. Denn nur dann kann man das gewonnene Saatgut auch weiterverwenden.
Wählt dann gesunde, reife Pflanzen mit kräftigem Wuchs zur Saatgutgewinnung aus. Je nach Kultur könnt ihr die Samen direkt aus der Frucht (z. B. Tomaten) ernten oder müsst warten, bis sie in die Blüte gehen (z. B. Salate und Kohl). Erntet die Samen, wenn sie voll ausgereift sind und trocknet sie gründlich. Bewahrt das Saatgut in Papiertüten oder leicht verschlossenen Schraubgläsern an einem kühlen, trockenen Ort auf. Die Schüler*innen können so aktiv zum Erhalt und zur Vermehrung der Sortenvielfalt beitragen.
Schulgarten Ideen 20-30
Nützliche Bauprojekte
Ein gut ausgestatteter Schulgarten benötigt nicht nur Pflanzen und Beete, sondern auch die richtige Infrastruktur, um den Gartenalltag zu erleichtern. In diesem Abschnitt stellen wir euch elf praktische Bauprojekte vor, die euren Schulgarten funktional und einladend gestalten. Von einem selbstgebauten Werkzeug- und Geräteschuppen, über eine Gummistiefel-Truhe, bis hin zu einem Unterstand für Tomaten – hier erfahrt ihr, wie ihr euren Schulgarten optimal ausstatten könnt.
Idee 20: Einen Werkzeug- bzw. Geräteschuppen selbst bauen
Selbstverständlich könnt ihr einen Geräteschuppen in einem Baumarkt eurer Wahl kaufen. Doch häufig ist das Budget eurer Schule gering und die Preise hoch. Steht Werkunterricht auf dem Stundenplan eurer Schüler*innen? Dann schlagt der verantwortlichen Lehrkraft vor, zusammen mit den Schüler*innen einen Geräteschuppen für den Schulgarten zu bauen – von der Idee bis zur Umsetzung! Die Kinder können sich aktiv an der Planung, dem Bau und der Gestaltung des Schuppens für den Schulgarten beteiligen. Als Schule könnt ihr dabei auch direkt auf regionale Anbieter zugehen und fragen, ob sie euch das nötige Material vergünstigt anbieten.
Wichtig ist, dass der fertige Schuppen stabil ist und auf einem Fundament steht bzw. verankert ist, damit er nicht vom Wind verschoben wird oder gar umkippt.
Idee 21: Eine Gerätesammlung zusammenstellen
Das Zusammenstellen einer Gerätesammlung im Schulgarten ist ein sinnvolles Vorhaben, das die Schüler*innen mit handwerklichen Fähigkeiten und Verantwortungsbewusstsein vertraut macht. Sammelt oder kauft neue bzw. gebrauchte Gartengeräte wie Spaten, Schaufeln, Hacken, Gießkanne und Eimer. Ordnet die Werkzeuge übersichtlich und sorgt für eine sichere Aufbewahrung. Diese Idee für den Schulgarten ermöglicht nicht nur praktische Gartenarbeit, sondern lehrt auch den verantwortungsbewussten Umgang mit Werkzeugen. Eure Schüler*innen sollen auch selbst die Geräte pflegen, um deren Wertigkeit zu lernen und zu schätzen.
Eine umfangreiche Liste der empfohlenen Geräte können Teilnehmende unserer Bildungsprogramme in der Lernplattform abrufen. Hier erfahrt ihr auch, wie man Gartengeräte am besten pflegt.
Idee 22: Den/die Hausmeister*in involvieren (für Mulch & Handwerk)
Die Hausmeisterin oder der Hausmeister ist ein*e starke*r Verbündete*r beim Schulgarten-Projekt, um gemeinsam nachhaltige Projekte zu etablieren. Besprecht Ideen wie Mulchen, bei dem organische Materialien den Boden bedecken und verbessern. Die Hausmeisterei kann beim Mähen der Rasenflächen wertvollen Grünschnitt für euch sammeln oder steht euch mit hilfreichen Tipps zu handwerklichen Aspekten zur Seite. Auch beim Laubsammeln im Herbst fürs großflächige Mulchen des Ackers kann die Hausmeisterei behilflich sein. Die Zusammenarbeit schafft eine sinnvolle Verbindung zwischen Schüler*innen und dem Schulpersonal.
Idee 23: Eine Gummistiefel-Truhe bauen
Sammelt alte Paletten und verarbeitet sie zu einer wetterfesten Truhe um. Diese dient als Aufbewahrungsort für Gummistiefel und andere Gartenutensilien. Die Schüler*innen können die Truhe nach Belieben dekorieren, um eine persönliche Note hinzuzufügen. Bei dieser Idee für den Schulgarten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!
Wichtig: Die Truhe sollte größere Belüftungslöcher haben, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Am besten lasst ihr die Gummistiefel bereits vorher an einem warmen Ort trocknen, oder ihr schafft euch eine Art Gummistiefel-Garderobe an, um die Schuhe besser trocknen zu können.
Idee 24: Waschstraße für dreckige Schuhe anlegen
Das Anlegen einer Waschstraße im Schulgarten für dreckige Schuhe und Gummistiefel ist eine besonders clevere Idee: Schafft einen gut durchdachten Bereich mit Bürsten, Wasser und umweltfreundlichem Reinigungsmittel. Die Schüler*innen können ihre Schuhe hier vor dem Betreten des Schulgebäudes säubern. Dieses Projekt vermittelt ein Bewusstsein für Sauberkeit, Pflege und Ordnung und fördert einen respektvollen Umgang mit den Schulressourcen. Zudem vermeidet ihr Unmut beim Schulpersonal wegen besonders verdreckter Treppen und Gänge im Schulgebäude.
Idee 25: Ein Outdoor-Klassenzimmer (“Grünes Klassenzimmer”) errichten
Das Errichten eines Outdoor-Klassenzimmers im Schulgarten schafft einen inspirierenden Lernraum in der Natur. Stellt Bänke, Tische und Sonnenschutz in einem ausgewählten Bereich auf. Nutzt Pflanzen und Blumen zur natürlichen Umrahmung. Dieses Projekt fördert eine kreative Lernumgebung und ermöglicht auch den direkten Kontakt mit der Natur. Die Schüler*innen können hier Unterrichtseinheiten genießen und ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge entwickeln.
Gerade im Sommer ist es wichtig, dass ihr auch an die Versorgung mit Getränken achtet. Eine Kühlbox oder eine in die Erde eingelassene Kiste kann zur Aufbewahrung von Getränken hilfreich sein.
Naturerfahrungen im Schulgarten prägen. Acker e. V. / Katharina Kühnel
Schüler*innen jubeln im Schulgarten nach der Ernte Acker e. V. / Alex Schmidt
Ein Schulgarten in Oberbayern mit Bänken Acker e. V. / Alex Schmidt
Idee 26: Einen Gartenpavillon oder Pergola (mit Nasch-Ecke) bauen
Die Idee, einen Gartenpavillon im Schulgarten zu bauen, der Schatten spendet, ist ein großes Projekt, aber das Ergebnis wird euch stolz machen. Verwendet nachhaltige Materialien wie Holz und recyclebare Stoffe, um eine umweltfreundliche Struktur zu schaffen. Der Pavillon sollte überdacht sein und Sitzgelegenheiten bieten, ideal für Unterricht im Freien oder als Rückzugsort für die Schüler*innen.
Bei der Bepflanzung rund um den Pavillon könnt ihr auf Kulturen setzen, die reichlich Pollen spenden oder euch mit leckerem Obst versorgen. Beerensträucher bzw. Weinreben für Weintrauben oder Kiwipflanzen (idealerweise selbstbestäubend) sind hervorragende Optionen, um den Pavillon schnell zu begrünen und gleichzeitig nützliche Erträge zu erzielen.
Idee 27: Ein Gewächshaus bauen
Das Bauen eines Gewächshauses im Schulgarten eröffnet eine spannende handwerkliche Herausforderung und den Raum zum Anbau neuer Kulturen. Nutzt recycelte Materialien wie alte Fenster für die Verglasung und gestaltet eine stabile Struktur mit einem festen Fundament. Achtet auf ausreichende Belüftung, um optimales Pflanzenwachstum zu gewährleisten und Krankheiten zu vermeiden.
Dieses handwerkliche Projekt ermöglicht den Schüler*innen, praktische Fähigkeiten im Handwerk zu entwickeln. Da so ein Vorhaben viel Geschick und Erfahrung erfordert, holt euch Unterstützung von der oder dem Hausmeister*in, Eltern oder einer Tischlerei aus der Nähe. Eure Schüler*innen werden stolz sein und ihre Selbstverpflichtung für die Aktivitäten im Schulgarten wird steigen.
Idee 28: Einen Folientunnel bauen
Das Errichten eines Folientunnels im Schulgarten ist ein spannendes handwerkliches Projekt, das eine geschützte Umgebung für Pflanzen schafft und deren Wachstum fördert. Verwendet flexible Rohre oder Holzbögen als Rahmen und deckt diese mit UV-beständiger Folie ab. Achtet darauf, die Enden der Folie fest im Boden zu verankern, um Stabilität zu gewährleisten.
Ein Folientunnel bietet viele Möglichkeiten für kreative Gestaltungen: Ihr könnt die Holzbögen farbig streichen oder Schilder für das darin wachsende Gemüse basteln. Dies macht den Tunnel nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend.
Beachtet jedoch, dass Folientunnel im Vergleich zu den stabileren Platten von Gewächshäusern anfälliger für Windschäden sind. Daher ist der Bau eines Folientunnels nicht für ungeschützte Lagen geeignet. Bei starkem Wind können die Folien reißen, was den Tunnel weniger dauerhaft macht.
Idee 29: Einen Unterstand für Tomaten bauen
Manche Tomatensorten mögen es nicht, im Regen zu stehen. Wenn ihr vorhabt, besondere Sorten in eurem Garten anzubauen, kann es sich lohnen, einen Unterstand zu bauen. Zu viel Nässe kann dazu führen, dass die Tomaten von Pilzkrankheiten befallen werden oder Kraut- und Braunfäule bekommen. Ein Dach bietet zudem auch Schutz vor starkem Sonnenlicht, das die Tomaten verbrennen könnte.
Um ein Dach für Tomaten zu bauen, könnt ihr eine einfache Konstruktion aus (Alt-)Holz oder Metall errichten. Schlagt dazu Baum- oder Zaunpfähle in den Boden und verbindet das Konstrukt mit Querlatten für mehr Stabilität. Jeder rechte Winkel sollte mit einer zusätzlichen Leiste (wie bei einem Dreieck) gesichert werden. Der Unterstand sollte trotzdem mobil bleiben, also versetzt werden können, damit die Tomaten nicht jedes Jahr an der gleichen Stelle stehen (Stichwort: rotierende Fruchtfolge).
Leichte Materialien wie Wellplastik oder Gewächshausfolie eignen sich gut für die Bedachung. Achtet darauf, dass die Dächer ausreichend belüftet sind, damit die Luftzirkulation gewährleistet ist und die Tomatenpflanzen gesund wachsen können. Positioniert die Dächer so, dass sie die Tomatenpflanzen optimal vor Witterungseinflüssen schützen, ohne sie dabei zu stark zu beschatten.
Idee 30: Ein Kompost-Sieb bauen
Das Konstruieren von Kompost-Sieben im Schulgarten ist ein einfaches und praktisches handwerkliches Projekt. Verwendet Holzrahmen und feinmaschige Netze oder Drahtgitter (0,5-1 cm Maschen), um die Siebe zu erstellen. Bringt Griffe an Tür eine leichte Handhabung. Fertig sind nützliche Gartenwerkzeuge! Die Umsetzung dieser Idee stärkt das Verständnis für die Bedeutung des Kompostierens.
Schulgarten Ideen 31-34
Jahreszeitliche Aktivitäten
Ein Schulgarten bietet zu jeder Jahreszeit spannende Aktivitäten, die Kinder in die Natur einbinden und ihnen wertvolle Kenntnisse vermitteln. In diesem Abschnitt stellen wir euch vier saisonale Ideen vor, die euren Schulgarten das ganze Jahr über lebendig halten. Im Frühjahr könnt ihr eine professionelle Bodenprobe nehmen und analysieren lassen oder den Boden selbst erkunden. Im Sommer geht es darum, die Ernte zu wiegen und zu dokumentieren, um den Erfolg eurer Gartenarbeit festzuhalten. Im Herbst könnt ihr herabgefallene Blätter sammeln und bestimmen, um die Vielfalt der Bäume und Sträucher in eurem Garten kennenzulernen. Das Mulchen der Beete ist eine klassische Herbstaktivität. Im Winter könnt ihr Tierspuren im Schnee suchen, fotografieren und bestimmen, um die heimische Tierwelt besser zu verstehen. Diese Aktivitäten fördern nicht nur das Verständnis für die Natur, sondern machen jede Jahreszeit zu einem besonderen Erlebnis im Schulgarten.
Idee 31: Im Frühjahr professionelle Bodenprobe nehmen und analysieren lassen oder selbst erkunden
Den Boden professionell analysieren lassen
Eine professionelle Bodenprobenahme und Analyse ist ein spannendes Unterfangen im Schulgarten, das die Schüler*innen mit den Grundlagen der Bodenkunde vertraut macht. Erkundigt euch nach einem Institut oder Dienstleister für Bodenproben und folgt den Anweisungen, um repräsentative Bodenproben (von mehreren Orten im Schulgarten) zu entnehmen. Schickt diese Proben dann zur Analyse an das Bodenlabor, um die Bodenart und Nährstoffzusammensetzung zu bestimmen.
Die Bodenprobe ist aus mehreren Gründen entscheidend, wenn ihr Gemüse im Schulgarten anbauen möchtet:
- Nährstoffgehalt: Die Bodenprobe ermöglicht die Bestimmung des Nährstoffgehalts im Boden. Gemüsepflanzen benötigen bestimmte Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, um optimal zu wachsen. Durch die Analyse der Bodenprobe kann festgestellt werden, ob der Boden ausreichend mit diesen Nährstoffen versorgt ist oder ob biologische Düngemaßnahmen erforderlich sind.
- pH-Wert: Der pH-Wert des Bodens beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen für Pflanzen. Gemüsepflanzen gedeihen in einem bestimmten pH-Bereich am besten. Die Bodenprobe hilft dabei, den pH-Wert zu bestimmen und gegebenenfalls Maßnahmen zur pH-Regulierung zu ergreifen.
- Bodenstruktur: Die Bodenprobe gibt Aufschluss über die Struktur des Bodens, einschließlich seiner Durchlässigkeit und Wasserspeicherfähigkeit. Dies ist wichtig, um die Bewässerung und Entwässerung im Garten zu optimieren.
- Schadstoffe: Bodenproben können auch auf Schadstoffe wie Schwermetalle oder andere Umweltverschmutzungen getestet werden. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass das angebaute Gemüse sicher für den Verzehr ist.
Im Rahmen unserer Bildungsprogramme führen wir ebenfalls Bodenproben (mit Schwerpunkt auf die Schadstoffbelastung) durch. Erfahrt mehr über die GemüseAckerdemie.
Den Boden selbstständig untersuchen bzw. unter die Lupe nehmen
Siehe auch Idee 36: Regenwürmer beobachten
Möchtet oder könnt ihr kein Geld für eine professionelle Bodenprobe ausgeben, dann können eure Schülerinnen und Schüler auch selbst den Boden untersuchen. Erkundet gemeinsam die Boden-Beschaffenheit mit allen Sinnen und geht auf Entdeckungsreise. Welches Bodenleben könnt ihr erkennen und dokumentieren?
In unserer Übung “Der Boden lebt” (von unserer Lernplattform) lernen Schüler*innen die Vielfalt an Lebewesen im Boden kennen, indem sie einen Spatenstich Gartenboden untersuchen und die Bodentiere bestimmen.
Idee 32: Im Sommer Ernte wiegen und dokumentieren
Fotografiert und wiegt die geernteten Gemüsearten und -sorten regelmäßig und notiert die Ergebnisse. So lernt ihr, den Ernteertrag zu erfassen und zu vergleichen. Diese Methode hilft dabei, den Erfolg eures Gartenprojekts zu verfolgen und gibt euch wertvolle Einblicke in den Anbauprozess und die Ertragsmengen.
Um die Ernte noch besser zu dokumentieren, könnt ihr ein Ernte-Logbuch führen, in dem ihr jeden Erntetag, die geernteten Mengen und besondere Beobachtungen festhaltet. Außerdem könnt ihr ein Ernteplakat für alle sichtbar im Schulgarten aufhängen, wo Fotos der Ernte aufgeklebt und Notizen gemacht werden. So bleibt das Projekt für alle nachvollziehbar und lebendig.
Zusätzlich könnt ihr eine Erntetabelle in Excel erstellen, um die Daten digital zu erfassen und einfacher auszuwerten. Daraus lässt sich dann auch ein Erntediagramm entwickeln, das visuell darstellt, welche Gemüsearten zu welcher Zeit besonders ertragreich waren. Diese Werkzeuge helfen euch dabei, die Entwicklung des Gartens über die Zeit zu verfolgen und wertvolle Rückschlüsse für die nächste Pflanzsaison zu ziehen.
Und noch ein Impuls: Ihr könnt auch eine Waage selbst bauen. Die einfachste Variante ist eine altertümliche Waage (Balkenwaage). Anleitungen findet ihr bei der Internetrecherche.
Idee 33: Im Herbst herabgefallende Blätter sammeln und bestimmen
Siehe auch Idee 37: Ein Herbarium anlegen
Das Sammeln herabgefallener Blätter im Schulgarten und deren Bestimmung ist ein schönes Naturprojekt. Nutzt Bestimmungsbücher oder Apps, um die verschiedenen Blattarten zu identifizieren. Anschließend kann die gesammelte Laubstreu genauer untersucht werden. Wie ist die Form? Welche Farben könnt ihr sehen? Wie riecht es? Welche Struktur hat es? Wie fühlt es sich an? Hat hier schon die Zersetzung eingesetzt? Besprecht mit den Schüler*innen, wie herabgefallene Blätter (Mulchmaterial) zu nährstoffreichem Humus zerfallen und den Boden im Schulgarten bereichern.
Idee 34: Im Winter Tierspuren im Schnee suchen, fotografieren und bestimmen
Die Schüler*innen können in der Winterzeit im Schulgarten spannende Naturbeobachtungen machen, indem sie Tierspuren im Schnee suchen, fotografieren und bestimmen. Gebt den Schüler*innen eine Einführung in die verschiedenen Tierspuren, wie Pfotenabdrücke von Nagetieren oder sogar größeren Tieren. Fordert sie dazu auf, ihre Entdeckungen zu fotografieren und die unterschiedlichen Spuren zu bestimmen. Besprecht, wie die Tiere überwintern und welchen Beitrag sie im Ökosystem leisten.
Schulgarten Ideen 35-36
Schutz und Bewässerung
In diesem Abschnitt stellen wir euch zwei praktische Ideen für den Schulgarten vor, die dazu beitragen, dass eure Pflanzen gesund und kräftig wachsen. Mit dem Aufstellen von Pflanzglocken könnt ihr junge Pflanzen vor Kälte und Schädlingen schützen. Der Bau eines Bewässerungssystems sorgt dafür, dass eure Pflanzen stets ausreichend Wasser erhalten, auch während der Ferienzeiten.
Idee 35: Pflanzglocken aufstellen
Das Aufstellen von Pflanzglocken im Schulgarten ist eine praktische Maßnahme, um zarte Pflanzen vor rauen Wetterbedingungen zu schützen. Verwendet transparente Kunststoffglocken oder recycelte Plastikflaschen, um einen schützenden Überzug für die Pflanzen zu schaffen. Platziert die Pflanzglocken über den Pflanzen, um sie vor Frost, starkem Wind und extremen Temperaturen zu bewahren. Achtet darauf, dass ihr an warmen Tagen die Glocken in der Mittagszeit anhebt. Denn sonst können eure Pflanzen in der Sonne verbrennen.
Idee 36: Ein Bewässerungssystem bauen
Das Bauen von Bewässerungssystemen im Schulgarten ist ein innovatives handwerkliches Projekt, das euch in den Sommermonaten gut unterstützen kann. Nutzt dazu z. B. Terrakotta-Töpfe, um einen kontinuierlichen Wasserspender herzustellen (“Olla”). Das geht ganz einfach: Setzt je zwei Töpfe so zusammen, dass ein Hohlraum entsteht. Macht es euch einfacher, indem ihr einen Topf mit und einen Topf ohne Abflussloch zusammensetzt. Damit später kein Wasser entweicht, verklebt ihr den kreisförmigen Spalt mit Bienenwachs, dass ihr im Wasserbad verflüssigt. Durch das Loch oben im Pflanztopf könnt ihr eure Konstruktion mit Wasser füllen. Denkt daran, dieses mit einem Korken oder einem kleinen Stein oder Untersetzer zu bedecken. Denn sonst könnten kleine Insekten im Topf ertrinken.
Grabt die zusammengesetzten Töpfe in der Mitte eurer Beete, nahe den Pflanzen, in den Boden. Das poröse Material erlaubt eine langsame Wasserausgabe, wodurch die Pflanzen konstant mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Gut zu wissen: Teil des Bildungsprogramms “GemüseKlasse” ist seit 2024 das MINT-Modul “Pflanzenbedürfnisse“. Hier lernen die Schüler*innen auch, wie man ein Bewässerungssystem bauen kann.
Geschmolzenes Bienenwachs im Wasserbad. Kathleen Gust | AckerCompany GmbH
Pflanztöpfe werden mit Bienenwachs verklebt. Kathleen Gust | AckerCompany GmbH
Platziert einen Stein über das Gießloch der Olla Kathleen Gust | AckerCompany GmbH
Schulgarten Ideen 37-38
Naturbeobachtungen
In diesem Abschnitt stellen wir euch zwei Ideen vor, die Kinder dazu anregen, die Natur genauer zu beobachten und zu erforschen. Mit der Beobachtung von Regenwürmern können sie mehr über die wichtigen Helfer im Boden erfahren und deren Rolle im Ökosystem verstehen. Das Anlegen eines Herbariums ermöglicht es den Kindern, verschiedene Pflanzenarten zu sammeln, zu pressen und zu bestimmen, wodurch sie ihre botanischen Kenntnisse erweitern. Diese Aktivitäten fördern nicht nur das Interesse an der Natur, sondern auch das Verständnis für ökologische Zusammenhänge.
Idee 37: Regenwürmer beobachten
Siehe auch Teil-Idee 30: Den Boden selbstständig untersuchen bzw. unter die Lupe nehmen
Das Beobachten von Regenwürmern im Schulgarten ist eine faszinierende Möglichkeit, die Bedeutung dieser unscheinbaren Tiere für die Bodengesundheit zu verstehen. Schafft dazu geeignete Beobachtungsbereiche im Boden, beispielsweise mit transparenten Behältern. Die Schüler*innen können Regenwürmer sorgfältig beobachten und ihre Bewegungen, Interaktionen und Nahrungssuche studieren und dokumentieren. Respektiert das Leben der Tiere, indem ihr sie nicht unachtsam verletzt oder Ähnliches. Solltet ihr euch entscheiden, Würmer zur Beobachtung ins Klassenzimmer zu holen, denkt bitte daran, sie auch mit Nahrung zu versorgen und vor den Ferien wieder in die Natur zu entlassen.
Idee 38: Ein Herbarium anlegen
Siehe auch Idee 32: Eine Idee für den Herbst: Herabgefallende Blätter sammeln und bestimmen
Das Anlegen eines Herbariums im Schulgarten ist eine weitere Idee, die die Schüler*innen tiefer in die Welt der Pflanzen eintauchen lässt. Sammelt sorgfältig ausgewählte Pflanzenproben aus dem Garten und dokumentiert sie in einem speziellen Herbarium-Buch. Achtet darauf, genaue Angaben zu Standort, Blütezeit und anderen relevanten Informationen zu machen. Dieses Vorhaben fördert die Pflanzenidentifikation und vermittelt auch fundierte Kenntnisse über Botanik und Taxonomie. Die Schüler*innen können ihre gesammelten Pflanzenarten systematisch kategorisieren, benennen und detailliert beschreiben. Bevor ihr die Pflanzen in eurem Herbarium festhaltet, solltet ihr sie vorab zwischen Papieren und unter Druck, z. B. zwischen Büchern, trocknen. So halten sie sich lange und es kann kein Schimmel entstehen.
Schulgarten Ideen 39-41
Platzsparendes Gärtnern
In diesem Abschnitt stellen wir euch drei kreative Ideen vor, wie ihr den Platz in eurem Schulgarten optimal nutzen könnt. Mit vertikalen Pflanztaschen aus Europaletten könnt ihr die Wände zum Gärtnern nutzen und so mehr Anbaufläche schaffen. Das Pflanzen von Gemüse in Töpfen und Kübeln ermöglicht es, flexibel zu gärtnern und die Pflanzen bei Bedarf zu versetzen. Das Basteln und Bauen von Ampeln und Hängekörben für Kräuter bietet eine weitere platzsparende Möglichkeit, frische Kräuter zu ziehen.
Idee 39: Vertikale Pflanztaschen basteln und aufhängen (aus Europaletten)
Das Aufstellen eines vertikalen Gestells mit Pflanztaschen aus einer Europalette im Schulgarten ist ein einfaches handwerkliches Projekt, das die Raumnutzung optimiert und für ein neues Anbauerlebnis ermöglicht. Beginnt damit, überstehende Nägel vorsichtig aus der Palette zu entfernen und die Oberflächen gründlich zu schleifen. Nachdem die Palette vorbereitet ist, könnt ihr sie farbig anstreichen, um eine ansprechende Optik zu erzielen. Durch das Hochkantstellen der Europalette entstehen natürliche Vorsprünge, an denen Pflanztaschen angebracht werden können. Dies ermöglicht eine effiziente Nutzung des begrenzten Platzes und schafft einen attraktiven vertikalen Garten im Schulhof. Stellt das Gestell dort auf, wo keine Grünfläche ist, sondern wo Asphalt oder Ähnliches den Boden versiegelt hat. So gewinnt ihr zusätzliche Anbauflächen.
Idee 40: Gemüse in Töpfe und Kübel pflanzen
Das Pflanzen von Gemüse in Töpfen und Kübeln im Schulgarten bietet eine flexible Möglichkeit, auch bei begrenztem Platz eine vielfältige Ernte zu ermöglichen. Wählt geeignete Töpfe oder Kübel aus und füllt sie mit hochwertiger Blumenerde. Wir empfehlen Erde ohne Torf und ohne den Zusatz von Guano. Denn Torf ist ein wichtiger COs-Speicher und Guano, das einem Gestein ähnlich ist, ist das Material, in das Pinguine ihre Höhlen graben. Der Gewinn von Guano ist nicht immer umweltfreundlich.
Pflanzt verschiedenes Gemüse wie Tomaten, Paprika oder Kräuter in die Gefäße. Achtet auf ausreichende Bewässerung und Sonneneinstrahlung. Unser Tipp: Je mehr Erde im Topf ist, umso weniger müsst ihr euch um die Bewässerung eurer Pflanzen kümmern. Denn mehr Erde bedeutet auch mehr Wasserspeicher.
Idee 41: Ampeln und Hängekörbe basteln bzw. bauen (für Kräuter)
Das Basteln oder Bauen von Ampeln und Hängekörben für Kräuter im Schulgarten ist eine kreative Möglichkeit, vertikalen Raum zu nutzen. Verwendet robuste Materialien wie Drahtkörbe oder recycelte Behälter, die als Aufhängung dienen können. Füllt sie mit magerer Gartenerde und pflanzt verschiedene Kräutersorten hinein. Stellt sicher, dass die Konstruktion stabil ist und den Kräutern genügend Platz zum Wachsen bietet. Außerdem sollte ein Loch im Behälter vorhanden sein, damit sich das Wasser bei starkem Regen nicht darin stauen kann.
Eine alternative Idee ist das Gestalten einer Kräuterspirale aus Stein oder Holz.
Schulgarten Ideen 42-46
Umweltfreundliche Praktiken
Ihr möchtet euren Schulgarten nachhaltig gestalten? Mit einer Mulch-Sammel-Challenge und einem Mulch-Spendenaufruf in der Nachbarschaft könnt ihr wertvolles Material für eure Beete sammeln. Das Aufstellen einer Regentonne ermöglicht es, Regenwasser zu sammeln und zu nutzen. Die Herstellung von Biodünger wie Brennnesseljauche und das Kompostieren oder Mulchen tragen dazu bei, den Boden zu verbessern und Abfälle sinnvoll zu verwerten. Hier kommen fünf Maßnahmen, die nicht nur der Umwelt helfen, sondern den Schulgarten auch zu einem lebendigen Lernort für nachhaltiges Handeln machen.
Idee 42: Kompostieren oder Mulchen
Das Kompostieren oder Mulchen von Pflanzabfällen im Schulgarten ist eine nachhaltige Praxis, die die Bodengesundheit fördert. Sammelt Pflanzabfälle, wie abgeschnittene Blätter, Stängel oder Unkraut und entscheidet, ob ihr sie kompostieren oder als Mulch verwenden möchtet.
Kompostieren: Legt einen Komposthaufen an, mischt die Pflanzabfälle mit anderen organischen Materialien, wie ungekochten Küchenabfällen. Bei Kompostern aus Holz, die nicht geschlossen sind, wendet den Kompost regelmäßig (Umschichten). Bei isolierten Kompostern ist das nicht nötig, weil der Prozess recht schnell geht.
Je nach Komposter, entsteht nach 6 Monaten bis 2 Jahren nährstoffreicher Kompost, den ihr als Dünger im Schulgarten verwenden könnt. Achtet beim Bau eures Kompost bitte darauf, dass er für Mäuse und Ratten nicht zugänglich ist. Tipps hierzu findet ihr im Internet oder in guten Gartenbüchern. Zudem kann sich die Investition in einen isolierten Schnellkomposter lohnen, wenn z. B. regelmäßig Kompost ausgebracht werden soll.
Mulchen:
Deutlich unkomplizierter ist das Mulchen eurer Beete.
Mulchen bedeutet zunächst einmal nichts anderes als den Boden zu bedecken. Gärtner*innen und Landwirt*innen haben sich diese Technik von der Natur abgeschaut. Beim Mulchen unterstützen wir die Bildung und Vermehrung von Humus, indem wir die bewirtschaftete Fläche mit einer dicken Schicht aus vergänglichem, organischem Material überziehen: Eine Mischung aus Blättern, Nadeln und Zweigen, wie es in Wäldern oft der Fall ist. So entsteht nährstoffreicher, humoser Mutterboden gleich dort, wo er gebraucht wird: direkt auf dem Acker.
Verteilt die gesammelten Pflanzabfälle direkt auf den Beeten. Hier werden die Materialien von Bodenorganismen zersetzt und die Nährstoffe direkt an den Wurzeln der Pflanzen freigesetzt. Mulch schützt zudem den Boden vor Erosion, erhält die Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. So spart ihr euch die Arbeit einen Komposter anzulegen.
Das Mulchen über die Saison hinweg eignet sich bei einigen Gemüsearten (insb. bei Starkzehrern wie Tomaten, Kürbisse, Zucchini) besonders. Im Herbst und Winter ist Mulchen darüber hinaus auch als „Flächenkompostierung“ eine gute Maßnahme zur Bodenverbesserung ist, weil durch die Arbeit der Bodenorganismen wichtige Nährstoffe in den Boden kommen.
Idee 43: Mulch sammeln als Challenge
Das Sammeln von Mulch im Schulgarten kann zu einer motivierenden Herausforderung für die Schüler*innen werden. Startet eine Mulch-Sammel-Challenge, bei der die Schüler*innen in Teams oder individuell Mulchmaterial sammeln. Setzt ein Ziel für die gesammelte Menge und feiert gemeinsam den Erfolg. Diese Aktion fördert Teamarbeit und lehrt die Wichtigkeit von Mulch für den Boden und die Pflanzengesundheit.
Idee 44: Mulch-Spendenaufruf schreiben und in der Nachbarschaft verteilen
Verfasst einen Mulch-Spendenaufruf für den Schulgarten und verteilt ihn in der Nachbarschaft. Betont die Bedeutung von Mulch für die Bodengesundheit und bittet um Unterstützung durch die Spende von organischen Materialien wie Laub, Grasschnitt oder Heckenschnitt. Informiert über die positiven Auswirkungen auf eure Pflanzen und die Umwelt. Als Anreiz könnt ihr betonen, wie die Nachbarn durch ihre Mulchspenden aktiv zum grünen und gesunden Umfeld der Schule beitragen. Vergesst nicht, eure Kontaktdaten für Rückfragen oder Abstimmungen anzugeben. Ein solcher Spendenaufruf fördert die Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft und stärkt auch das Bewusstsein für nachhaltige Gartenpraktiken in der Nachbarschaft und bei Eltern.
Idee 45: Eine Regentonne aufstellen und Regenwasser sammeln
Das Aufstellen einer Regentonne im bzw. für den Schulgarten und das Sammeln von Regenwasser ist eine nachhaltige Maßnahme, um beim Gießen Wasser zu sparen. Sprecht vorab mit der Hausmeisterei und der Schulleitung, um zu klären, welche Vorschriften es bei euch einzuhalten gilt. Bei falscher Aufstellung besteht die Gefahr des Ertrinkens und daher gibt es da in Deutschland einige Vorgaben.
Installiert die Regentonne unter Dächern oder an Regenrinnen, um das aufgefangene Wasser effizient zu sammeln. Betont die Bedeutung der Wasserressourcen und wie das gesammelte Regenwasser dazu beitragen kann, den Wasserverbrauch im Schulgarten zu reduzieren. Unser Tipp: Manche Gemeinden fördern den Bau von Zisternen (große Wasserspeicher) oder das Aufstellen von Regentonnen. Diese tragen nämlich zur Reduktion von Wasser in der Kanalisation nach Starkregen bei. Fragt einfach mal beim Bürgermeister bzw. den regionalen Behörden nach.
Idee 46: Biodünger wie z. B. Brennnesseljauche herstellen
Die Herstellung von Biodünger im Schulgarten, insbesondere Brennnesseljauche, ist eine effektive und ökologische Methode, um Pflanzen zu stärken. Sammelt dazu frische Brennnesseln, zerkleinert sie und legt sie in einen Eimer. Gießt Wasser über die Brennnesseln und lasst die Mischung einige Wochen abgedeckt gären. Es ist wichtig, dass ihr in dieser Zeit regelmäßig umrührt und das Ganze nicht offensteht. Sonst legen Fliegen ihre Eier in dieser Brühe ab.
Die resultierende Brennnesseljauche ist ein nährstoffreicher Dünger, der den hohen Anteil an Stickstoff (N) das Pflanzenwachstum fördert. Organisiert Workshops, in denen die Schüler*innen aktiv an der Herstellung des Biodüngers teilnehmen können.
Anleitung
- Sammelt jede Menge Brennnesseln und füllt sie in einen Plastikeimer, sodass er etwa zu zwei Dritteln gefüllt ist. Zerstampft die Pflanzenteile und zerkleinert zu große Pflanzenteile.
- Übergießt die Brennnesseln mit kaltem Wasser, bis etwa eine Handbreit unter dem Rand.
- Stampft die Brennnesseln im Wasser mit einem Stock und rührt sie um.
- Stellt den Eimer an die Seite an einen möglichst sonnigen Ort (später zur Lagerung jedoch in den Schatten).
- Deckt den Eimer mit einem Stoff oder einem losen Brett ab. Wichtig: Beim Gären entstehen Gase, die entweichen müssen. Daher bitte nicht luftdicht verschließen.
- Lasst die Jauche ca. 14 Tage lang gären und rührt dabei die regelmäßig um.
Die Jauche ist fertig, wenn sie nicht mehr schäumt. Achtung, es kann ordentlich stinken! Wenn ihr eine Handvoll Gesteinsmehl hinzugebt, wird die Geruchsentwicklung etwas gemindert.
Zum Ausbringen gießt die Jauche durch ein Sieb in einen weiteren Eimer.
Zur Stärkung des Bodens verdünnt ihr die Jauche in einem Verhältnis von 1:10 und gießt die Jauche um die Pflanzen herum in den Boden. Nutzt dafür eine Gießkanne ohne Brauseaufsatz. Achtet darauf, nicht die Blätter zu benetzen.
Bringt die vergorenen Brennnesseln auf eure Mulchbeete.
Schulgarten Ideen 47-54
Kreative Projekte und Dokumentation
In diesem Abschnitt stellen wir euch acht inspirierende Ideen vor, die euren Schulgarten noch lebendiger machen. Diese Projekte fördern nicht nur das handwerkliche Geschick und die Kreativität der Kinder, sondern auch ihr Engagement und ihre Freude am Gärtnern.
Idee 47: Rankhilfen aus Stöcken und Stäben basteln
Der Einsatz von Rankhilfen (Stöcke und Stäbe) im Schulgarten ist eine Möglichkeit, kletternde Pflanzen zu unterstützen. Sammelt robuste Stöcke oder verwendet recycelte Materialien wie Holzreste. Schneidet oder bindet die Stöcke zu stabilen Rankhilfen, die den Pflanzen Halt bieten.
Idee 48: Beschriftungshölzer/Schilder/Steine basteln
Das Basteln von Beschriftungshölzern, Schildern oder Steinen im Schulgarten ist eine kreative Möglichkeit, Ordnung und Information zu schaffen. Sammelt robuste Holzstücke, recycelte Materialien oder Steine und gestaltet individuelle Beschriftungen für die verschiedenen Pflanzen, Kräuter oder Beete im Garten. Nutzt wasserfeste Farben oder Marker, um die Beschriftungen dauerhaft zu machen.
Idee 49: Die Entwicklung des Schulgartens dokumentieren, z. B. in Form eines Gartentagebuch
Die Entwicklung des Schulgartens zu dokumentieren, beispielsweise in Form eines Gartentagebuchs, ist eine lehrreiche und kreative Aktivität. Gebt den Schüler*innen die Aufgabe, regelmäßig Einträge zu machen, Fotos zu schießen und Beobachtungen über das Wachstum der Pflanzen, Veränderungen im Garten und mögliche Herausforderungen festzuhalten.
Unser Tipp: Mit jüngeren Schüler*innen ist es auch spannend, am Anfang und Ende der Saison Fotos von den Schüler*innen und ihrem Gemüse zu schießen. Denn in diesem Alter entwickeln sich die Kinder sehr stark und so erleben sie nicht nur, wie ihr Gemüse wächst, sondern auch sie selbst.
Idee 50: Gemüse zeichnen
Ladet eure Schülerinnen und Schüler dazu ein, verschiedene Gemüsearten zu zeichnen. Durch das Zeichnen lernen die Kinder auf spielerische Weise mehr über verschiedene Gemüsearten und ihre Eigenschaften, was zu einem besseren Verständnis und einer höheren Wertschätzung für gesunde Ernährung führt.
Idee 51: Memo-Spiel aus eigenem Gemüse basteln
Das Basteln eines Memo-Spiel aus eigenem Gemüse im Schulgarten ist eine kreative und unterhaltsame Idee, das Wissen über Pflanzen zu festigen. Um das Spiel zu entwickeln, könnt ihr Fotos von verschiedenen Pflanzen und Gemüsearten machen, diese doppelt ausdrucken und auf feste Pappe kleben. Gestaltet mindestens 32 Paare, um das Memo-Spiel herausfordernd zu gestalten. Dieses Projekt fördert die Identifikation von Pflanzen und auch kognitive Fähigkeiten wie Konzentration und Merkfähigkeit.
Tipp für Fortgeschrittene: Keimling/Jungpflanze und fertiges Gemüse bei den Paaren gegenüberstellen
Idee 52: Wand gestalten oder Wäscheleine für Gartenhandschuhe spannen
Eine Wäscheleine zu spannen, ist eine Möglichkeit, Gartenhandschuhe aufzuhängen und zu trocknen. Alternativ könnt ihr auch eine Wand gestalten. Befestigt Klammern oder Haken, an denen die Gartenhandschuhe aufgehängt werden können. Dieses handwerkliche Projekt ermöglicht den Schüler*innen die Schaffung eines organisierten Ortes für Gartenhandschuhe und fördert ganz nebenbei auch die Verantwortung für die Pflege und Aufbewahrung von Gartenwerkzeugen.
Idee: 53 Flatterbänder basteln
Das Basteln von Flatterbändern im Schulgarten ist eine kreative und farbenfrohe Idee, um eine spielerische Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig Vögel abzuschrecken. An sich sind hier Folien am effektivsten, aber bunte Farben sind schöner. Flatterbänder sind schnell gebastelt und können größere Beetflächen abdecken. Mehr dazu und weitere Ideen gegen Vogelfraß erfährst du in unserer Anleitung.
Mit Flatterbändern nutzt du die Kraft der Elemente, um Vogelbesuch von Beet oder Balkon fernzuhalten. Acker e. V.
Alufolie kann sich als Bastelmaterial bei Flatterbändern anbieten. Acker e. V.
Verpackungsmüll eignet sich ebenfalls als Bastelmaterial für Flatterbänder. Acker e. V., Nina Blankenstein
Idee 54: Verwertung und Verkauf
Das Verkaufen von Gemüse an Eltern und Freund*innen zum Beispiel bei einem Schulfest, ist eine großartige Möglichkeit, die Früchte der gemeinsamen Arbeit im Schulgarten zu präsentieren und die Gemeinschaft einzubeziehen. Erntet frisches, gesundes Gemüse aus dem Garten und bereitet es ansprechend für den Verkauf vor. Diese Idee fördert den Austausch mit Eltern, Freund*innen bzw. der Nachbarschaft und vermittelt auch wertvolle Einsichten zur Wertschätzung von Gemüse und dem Weg der Preisfindung. Denn beim Verkauf müssen sich die Kinder überlegen, welchen Wert ihr Gemüse in Euro hat. Seid stolz auf euren Schulgarten und zeigt eure Ernte! Unser Tipp: Zum Verkauf kann auch ein Schülerfirma gegründet werden.
Schulgarten Ideen 55-56
Geschmack und Genuss
In diesem Abschnitt stellen wir euch zwei köstliche Ideen vor, wie ihr die Ernte in kulinarische Erlebnisse verwandeln könnt. Eine Blindverkostung mit den Schüler*innen ermöglicht es, verschiedene Gemüsearten auf spielerische Weise kennenzulernen und den Geschmackssinn zu schärfen. Beim Kochen mit dem eigenen Gemüse können die Kinder ihre Ernte in leckere Gerichte verwandeln und dabei wichtige Fähigkeiten in der Küche erlernen. Diese Aktivitäten fördern nicht nur den Genuss und die Wertschätzung für frische Lebensmittel, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und die Freude am gemeinsamen Kochen und Essen.
Idee 55: Eine Blindverkostung mit den Schüler*innen machen
Eine Blindverkostung mit den Schüler*innen im Schulgarten zu veranstalten, ist eine lehrreiche und unterhaltsame Aktivität. Erntet eine Auswahl von frischem Gemüse aus dem Garten und präsentiert es den Schüler*innen, ohne vorherige Information über das gewählte Gemüse. Bittet die Schüler*innen, die verschiedenen Gemüsearten (ggf. mit verbundenen Augen) zu probieren und ihre Vermutungen darüber abzugeben, um was es sich handeln könnte. Dieses Projekt fördert die sensorische Wahrnehmung der Schüler*innen und bietet auch die Gelegenheit, über die Vielfalt von Gemüsearten und ihre geschmacklichen Unterschiede zu sprechen.
Idee 56: Kochen mit dem eigenem Gemüse
Das Kochen mit dem eigenen Gemüse aus dem Schulgarten ist eine köstliche und lehrreiche Aktivität. Erntet gemeinsam verschiedene Gemüsearten und verwendet sie für die Zubereitung eines gesunden Mahls. Organisiert einen Kochkurs oder eine gemeinsame Kochveranstaltung, bei der die Schülerinnen und Schüler*innenlernen, wie man frisches Gemüse in leckere Gerichte verwandelt. Betont dabei die Bedeutung von ausgewogener Ernährung und nachhaltigem Anbau.
Unsere Lieblingsrezepte aus Kulturen der Bildungsrezepte sind übrigens:
- Knackige Palmkohlchips
- Rote-Bete-Lebkuchen im Schokomantel
- Feldsalat-Birnen-Smoothies
- Veganer Bete-Aufstrich mit Cashew-Kernen
- Kürbis-Schranke (Pommes)
- Schweizer Rösti
Weitere Rezepte können Teilnehmer*innen der GemüseAckerdemie in unserem Acker-Forum einsehen oder eigene Rezepte mit anderen Pädagog*innen teilen.
Schulgarten Ideen 57-60
Sichtbarkeit und Austausch
Ein Schulgarten bietet nicht nur vor Ort wertvolle Erfahrungen, sondern kann auch über die Schulgrenzen hinauswirken. In diesem Abschnitt stellen wir euch vier Ideen vor, wie ihr euren Schulgarten bekannter machen und euch mit Anderen vernetzen könnt. Diese Ideen fördern die Sichtbarkeit eures Schulgartens und den Austausch mit anderen Gartenbegeisterten.
Idee 57: An eine regionale Zeitung herantreten und vom Schulgarten erzählen
Das Herantreten an eine regionale Zeitung, um vom Schulgarten zu erzählen, ist eine großartige Möglichkeit, die Gemeinschaft zu informieren und das Bewusstsein für eure nachhaltigen Aktivitäten bzw. BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) zu schärfen. Verfasst eine informative Pressemitteilung über den Schulgarten, betont die Bildungsziele, ökologischen Prinzipien und die positiven Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler sowie die Umwelt. Bietet der Zeitung an, über laufende Projekte, Erfolge und geplante Veranstaltungen im Schulgarten zu berichten. Wer weiß schon, wer alles auf euch aufmerksam wird und euch fortan unterstützten wird?
Idee 58: Ein Pinterest oder Instagram Account anlegen und Ergebnisse dokumentieren
Das Anlegen eines Pinterest- oder Instagram-Accounts für den Schulgarten ist eine moderne und kreative Möglichkeit, die Ergebnisse eurer Projekte zu dokumentieren und mit einer breiteren Community zu teilen. Erstellt ansprechende Beiträge mit Fotos und kurzen Beschreibungen zu laufenden Projekten, Ernten, Veranstaltungen und wichtigen Meilensteinen im Schulgarten. Nutzt Hashtags und Verlinkungen, um euren Account leichter auffindbar zu machen. Dieses Vorhaben fördert nicht nur die digitale Präsenz des Schulgartens, sondern bietet auch eine Plattform, um mit anderen Schulen, Gärtner*innen oder Gärtnereien oder Umweltinteressierten in Austausch zu treten. Das Teilen von Bildern und Informationen kann inspirieren und das Bewusstsein für nachhaltigen Gemüseanbau weiterverbreiten.
Unser Tipp: Stimmt das Teilen von Fotos vorab mit den Eltern ab. So geht ihr sicher, dass es nicht hinterher zu Fragen oder Unstimmigkeiten kommt und könnt bei Bedarf direkt eine Fotoerlaubnis einholen.
Idee 59 für Teilnehmer*innen der GemüseAckerdemie: Sich mit anderen Schulen und Kindern austauschen (Acker-Forum)
Beteiligt euch am Acker-Forum, um euch mit anderen Schulen und Kindergärten auszutauschen und von deren Erfahrungen im Bereich Schulgarten zu profitieren. Das Forum bietet eine Plattform für den Ideenaustausch, das Teilen bewährter Praktiken und das Knüpfen von Netzwerken mit Bildungseinrichtungen, die ähnliche Projekte umsetzen. Nehmt an Diskussionen teil, stellt Fragen und teilt eure eigenen Erlebnisse im Bereich Schulgarten. Diese Vernetzung ermöglicht euch eine breitere Perspektive, Inspiration, Unterstützung und stärkt zudem auch noch die Gemeinschaft von Bildungseinrichtungen, die sich für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) interessieren.
Idee 60: Fernab der Beete einen Barfußpfad anlegen
Ihr habt einen schattigen, ungenutzten Fleck auf dem Schulgelände? Hier könnt ihr zwar kein Gemüse anbauen, aber einen anderen Erlebnisort schaffen: Eure Schüler*innen können einen Barfußpfad gestalten, auf dem verschiedene Materialien wie Sand, Kies, verschieden Steine, Rindenmulch, geknotete Seile, Blätter, Reisig, weiche Fichtenzapfen oder Gras angeordnet sind. Dies ermöglicht es den Schüler*innen, die verschiedenen Texturen zu spüren und ihre Sinne zu entdecken. Eine Ecke mit Matsch finden Kinder auch immer klasse, denn das quietscht so durch die Zehen. Beim Untergrund sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, solange sich kein Kind verletzten kann. Außerdem sollten alle Materialien natürlich bzw. unbelastet sein. Ladet Eltern und Freund*innen ein, um den Barfußpfad zu erleben. So bekommt auch euer Schulgarten mehr Sichtbarkeit.
Bonus-Idee: Bestäuber beobachten
Die Schüler*innen schwärmen auf dem Schulgelände aus und beobachten Bestäuber beziehungsweise den Bestäubungsvorgang. Ladet die Übung kostenlos herunter und gestaltet eine ganze Unterrichtsstunde mit dem Erkundungsprotokoll von Acker.
Biene besucht eine Kürbisblüte Acker e. V.
Kind bestaunt Schmetterling Acker e. V. / Katharina Kühnel
Es gibt vielfältige Bestäuber rund um den Acker. Nina Blankenstein
Fazit: 60 Ideen für einen nachhaltigen und lehrreichen Schulgarten
Ein Schulgarten bietet unzählige Möglichkeiten, Kindern die Natur näherzubringen und ihnen wertvolle Kenntnisse über den Gemüseanbau zu vermitteln. Mit unseren 60 Schulgarten-Ideen habt ihr eine umfassende Sammlung an Inspirationen, die euch bei der Planung und Umsetzung eures eigenen Schulgartens unterstützen. Von der Beetplanung über den Bau nützlicher Strukturen bis hin zu kreativen Projekten und kulinarischen Erlebnissen – für jede Phase und jeden Aspekt des Schulgartens ist etwas dabei.
Lasst euch von unseren Ideen inspirieren, passt sie an eure Bedürfnisse an und schafft gemeinsam mit den Kindern unvergessliche Naturerlebnisse. Wenn ihr Unterstützung bei der Umsetzung eurer Schulgarten-Ideen benötigt, steht euch die GemüseAckerdemie mit Rat und Tat zur Seite. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Kinder die Natur und Lebensmittel wertschätzen und eine nachhaltige Zukunft mitgestalten.